Bavierpark: Ausgebremster Spieltrieb
Eltern und Politiker kritisieren den Zustand eines Spielplatzes. Die Stadt sieht keinen akuten Handlungsbedarf.
Erkrath. „Guck mal, ein Marienkäfer!“, ruft der kleine Anton und bückt sich, um den kleinen Käfer auszuheben, der direkt neben einem Zigarettenstummel am Boden sitzt. Anton kann gerade erst laufen und erkundet neugierig den Spielplatz im Bavierpark.
„Leider kann ich die Kinder hier nicht barfuß laufenlassen“, sagt Yvonne Lichters. „Der Sand ist zu dreckig. Überall liegen Zigarettenkippen und ab und zu auch Glasscherben.“ Die Tagesmutter ist oft hier und wundert sich schon lange über den schlechten Zustand des Spielplatzes im Bavierpark.
„Das ist ja ein zentraler Platz. Eigentlich sollte man meinen, dass der Spielplatz besser in Schuss gehalten wird.“ Abends träfen sich Jugendliche, die Zigaretten und Müll hinterlassen. Das Ordnungsamt komme viel zu selten, meint Lichters. Die Rutsche, die vor fast einem Jahr abgebaut wurde, sei nie wieder ersetzt worden.
Der Meinung ist auch CDU-Ratsherr Marc Hildebrand: „Der Spielplatz wird täglich von vielen Eltern und Kindern genutzt und ist durch seine exponierte Lage ein Aushängeschild der Stadt. Doch was ich vor Ort sehen musste, war alles andere als schön.“
Deshalb appelliert er an die Verwaltung, sich grundsätzlich mit dem Thema Spielplätze auseinanderzusetzen. Für die kommende Sitzung des Jugendhilfeausschusses Ende August hat die CDU daher einen Antrag gestellt, damit das Thema aufgegriffen und diskutiert wird. „Es muss gehandelt werden“, sagt Marc Hildebrand.
Denn: „Für junge Familien sind nicht nur Kindergärten und Schulen Standortfaktoren, sondern auch die Spielplätze einer Stadt.“ Hans-Peter Heffungs, Leiter des Tiefbauamts und zuständig für die Wartung der städtischen Spielplätze, kann die Kritik nur teilweise nachvollziehen: „Wir sind mindestens einmal in der Woche vor Ort. Der Sand ist erst im Mai gereinigt worden.“ Aber natürlich trügen speziell beim Spielplatz im Bavierpark die Bäume dazu bei, dass der Sand schnell schmutzig aussehe. Zigarettenkippen würden regelmäßig beseitigt, so Heffungs.
Dass die Rutsche seit Monaten fehlt, habe allein den Grund, dass die Stadt plant, den Spielplatz im nächsten Jahr komplett zu erneuern. „Das ist im Haushaltsplan berücksichtigt. Daher wird die Rutsche jetzt auch nicht ersetzt.“ Darüber würden sich Tagesmutter Yvonne Lichters und vor allem die Kinder freuen: „Es wäre schön, wenn sich hier mal was tun würde. Andere Spielplätze sind auch nicht so dreckig.“