Bebauung der Kirchstraße bleibt umstritten
An der Kirchstraße soll neuer Wohnraum entstehen. Nicht alle Anwohner sind von den Plänen begeistert.
Erkrath. An der Kirchstraße soll Wohnfläche entstehen — bezahlbar, mit Parkmöglichkeit und einem bisschen Grün. Soweit sind sich die Politiker und auch die Verwaltung einig. Wie das aber genau aussehen soll, darüber haben die Fraktionen noch recht unterschiedliche Meinungen.
„Wir sind für die Schließung der Baulücke“, sagte Marc Göckeritz von den Bündnisgrünen jetzt im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr über das Grundstück hinter den Häusern Kirchstraße 15 und 17.
„Aber wir können uns das mit sieben Baueinheiten nicht vorstellen, das ist zu verdichtet. Da bleibt nichts Grünes mehr.“ Auch für die Feuerwehr sei das Grundstück dann zu eng, meint Göckeritz.
Wolfgang Sternberg vom Nabu stimmte zu, dass nach der bisherigen Planung eine „enge, unansehnliche Wohnsiedlung“ entstehen würde. „Außerdem sollte der Kirschbaum, dort, wo das Doppelhaus geplant ist, erhalten bleiben“, forderte er. Marc Hildebrand (CDU) störte sich an den „handtuchgroßen“ Gärten und dem „Blockbau“, der durch die fünf Reihenhäuser entstehen würde.
„Eine versetzte Baureihe würde das auflockern“, schlug Rolf Steuber (FDP) vor, und Helmut Rohden (CDU) hätte lieber eine Planung mit Einzelgaragen, da das Parken ohnehin im Bereich Kirchstraße schon schwierig sei. In der bisherigen Planung sind Stellplätze vor oder neben den Häusern vorgesehen.
Alexander Weis, Leiter des Amts für Stadtplanung und Vermessung, hatte dem eine Menge zu entgegnen: So würde eine versetzte Baureihe verschattete Gärten der Reihenhäuser mit sich bringen. Garagen seien machbar. Allerdings, warf Sternberg ein, würde so mehr Enge und versiegelte Fläche entstehen.
„Die Erschließung des Geländes ist aufwendig“, sagte Weis mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens. Je weniger Häuser gebaut werden, desto höher werde der jeweilige Anteil an den Erschließungskosten für die späteren Eigentümer. „Wenn das Doppelhaus wegfällt, würde ich die Planung als nicht umsetzbar ansehen“, sagte Weis.
Auch den Bürgern wurde in der Ausschusssitzung Rederecht eingeräumt. So äußerte Anwohner Tobias Wienke seine Sorge, künftig auf Beton statt auf Bäume und Büsche zu schauen. „Das beeinträchtigt den Wert der vorhandenen Immobilien.“
Auch kritisierte er die enge Situation, in der die Fahrzeuge vom Grundstück auf die Kirchstraße fahren würden. „Vielleicht kann man dort mit einem Spiegel die Verkehrssicherheit erhöhen.“
Schließlich entschieden die Politiker, zwei Bauvorschläge — mit sechs und sieben Wohneinheiten — weiterzuverfolgen. Spätestens bis zur Offenlage des Bauvorhabens muss jedoch eine Entscheidung fallen.