Erkrath Bildungswerk erhält Besuch von Minister

Erkrath. · 50 Jahre Ökumenisches Bildungswerk Hochdahl (ÖKH): Ein Jubiläum, das die Veranstalter trotz Corona-Einschränkungen am 22. Oktober mit einer Feierveranstaltung, Ansprachen und Musik begehen wollen.

Für das Bild, das vor Corona entstanden ist, zeigten (v.l.) Jürgen Kahl und Ursula Schulte (Ökumenisches Bildungswerk) sowie Seelsorger Lutz Martini das neue Programm vor.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Organisatoren dieser Erfolgsgeschichte in Sachen Erwachsenenbildung sind das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde, der Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde in Hochdahl sowie das Bildungswerk der Erzdiözese Köln.

Bei der Vorstellung ihres Programms für 2020/21 war den Verantwortlichen der Stolz über das halbe Jahrhundert erfolgreicher Erwachsenenbildung anzumerken. Ist es ihnen und ihren Vorgängern doch gelungen, namhafte Referenten zu interessanten und aktuellen Themen in das Gemeindehaus in Sandheide einzuladen.

Wie viel Reform verträgt
die Katholische Kirche?

Beginnen wird die sechsteilige Reihe am 24. September mit einem Vortrag von Professor Michael Seewald über „Wie viel Reform verträgt die Katholische Kirche?“ Seewald lehrt Dogmatik und Dogmengeschichte an der an der Universität in Münster. In einer Zeit, in dem die Katholische Kirche um Standpunkte zu den Themen Hierarchie, Amtskirche, die Rolle von Laien und da besonders von Frauen sowie das Thema Sexualität ringe und die Zusammenlegung von jetzt 180 auf dann 60 Gemeinden in Gange sei, liefere dieser Vortrag interessante Ansätze, sagt Jürgen Kahl vom Bildungswerk.

Am 19. November spricht der Afrikanist Serge Palasie, der beim „­Eine Welt“-Netzwerk tätig ist, unter dem Titel „Schwarzer Ozean“ über die Gründe für Fluchtbewegungen, die vielfach in der Kolonialgeschichte des Kontinents begründet lägen.

Zwei örtliche Referenten widmen sich am 21. Januar dem Thema „Unterwegs zu Gott – Pilgern im Islam, im Christentum und im Judentum“: Der in der Muslimischen Gemeinde in Hochdahl engagierte Elmoustapha Akhabach wird über seine Pilgerreise nach Mekka berichten und Pfarrer Biskupek beleuchtet dazu die Tradition des Pilgerns in den beiden anderen Weltreligionen. Am 18. Februar 2021 geht es mit Hans-Jochen Luhmann um den „Menschengemachten Klimawandel. Herausforderungen und politische Reaktionen“.

Es geht um CO2-Reduzierung in unserem Lebensumfeld

Gerlinde Zwirnamm, die den Wissenschaftler, der 20 Jahre am Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie als Steuerexperte tätig war, für den Vortrag gewinnen konnte, ist sicher: „Er wird aufzeigen, wo wir heute politisch in der Frage der CO2-Reduzierung stehen und was geschehen muss, um den Ausstoß so zu reduzieren, dass Gottes Schöpfung erhalten bleibt.“

Mit Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, kommt am 18. März ein bekennender Christ und CDU-Politiker nach Hochdahl.

Er wolle in seinem Vortrag „Christsein in Gesellschaft und Politik heute“ klären, welchen Stellenwert das Engagement für christliche Werte in der Gesellschaft und im politischen Handeln hat – von der Sozial- bis zur Flüchtlingspolitik.

Alle für die Programmerstellung Beteiligten betonten die Lücke, die Pfarrer Lutz Martini hinterlassen wird, wenn er Ende des Monats in den Ruhestand geht. „Er fehlt jetzt schon und das sage ich als einer, der ihn nur zehn Jahre lang kennt“, erzählt Pfarrer Christoph ­Biskupek.

In Hochdahl wird die Ökumene eben nicht nur bei der Planung der Vortragsreihe für das Bildungswerk gelebt, sondern auch im „Haus der Kirchen“ am Hochdahler Markt. Beide Gemeinden füllen es seit nunmehr 51 Jahren mit Leben.