Erkrath Bürger möchten bessere Anbindung

Erkrath. · Die Erkrather CDU hatte bei einer Postkartenaktion die Bürger nach ihren Wünschen für die Stadt gefragt. Nun steht das Ergebnis der Aktion fest.

Viele Bürger fordern eine Verbesserung des Radwegenetzes in Erkrath.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Tausende Postkarten hatte der CDU-Stadtverband in den letzten Monaten an Erkrather Haushalte verteilt. Auf der Vorderseite die Grafik „Die Idee für Erkrath“, auf der Rückseite genug Platz, um Anregungen, Wünsche oder Beschwerden niederzuschreiben. Immerhin 122 ausgefüllte Karten haben die Erkrather an den Stadtverband zurückgesendet, die sorgfältig gesichtet, sortiert und besprochen wurden. Nun fand ein Workshop statt, bei dem die CDU die Ergebnisse der interessierten Öffentlichkeit präsentieren und mit den Bürgern direkt ins Gespräch kommen wollte.

41 Einsendungen forderten eine bessere Verkehrsanbindung

„Wir schreiben gerade unser Wahlprogramm für die Kommunalwahl im September und haben uns gedacht: Warum immer nur im eigenen Saft schmoren?“, begrüßte Stadtverbands-Vorsitzender Christian Untrieser die Anwesenden, die etwa je zur Hälfte aus CDU-Mitgliedern und unabhängigen Bürgern bestanden. Maria Schlechter-Heims, die für einen Wahlkreis in Hochdahl kandidiert, fasste die Ergebnisse zum Thema „Verkehr“ zusammen, das mit 41 Einsendungen die meisten Bürger umtrieb. „Wir haben ein Problem mit S-Bahnen und Bussen, was sehr ärgerlich ist“, sagte die Nachwuchs-Politikerin. Über die unzuverlässige S 8, die viel zu selten fahrenden Busse und die schlechte Verzahnung von Bus und Bahn wird seit Monaten in den Sozialen Medien geschimpft. „Wir sind im regelmäßigen Gespräch mit den Verkehrsbetrieben und versuchen, eine Taktverdichtung zu erreichen“, sagte Schlechter-Heims.

Auch Radfahren sei in Erkrath nicht so leicht, wie es sein müsste. Mehr Radwege müssten gebaut und bestehende saniert und besser beleuchtet werden, hatten mehrere Teilnehmer auf die Karten geschrieben. Vielfach wurden aber auch Einzelmaßnahmen gefordert, wie ein Zebrastreifen hier oder ein Parkverbot dort.

Das zweite große Thema hatte die CDU als „Stadtbild/Sicherheit/Sauberkeit“ zusammengefasst. Immer wieder war auf den ausgedruckten Postkarten zu lesen, dass Müllecken beseitigt, Wege besser gepflegt und Angsträume entschärft werden sollten. Vize-Bürgermeisterin Regina Wedding ist seit Jahren in Hochdahl engagiert und ermutigte die Bürger, „hinzusehen statt wegzusehen“. Bürgermeister Christoph Schultz räumte ein, dass mehr getan werden müsste, aber die Kapazitäten fehlten: „Der Rat tritt mir mit Anlauf vors Schienbein, weil die Personalkosten zu hoch sind.“

Bürger nutzten den Workshop, um Forderungen zu bekräftigen

Die anwesenden Bürger hatten alle selbst Postkarten eingereicht und nutzen den Workshop, um ihre Forderungen zu bekräftigen. Einer schlug vor, Schüler gratis Busfahren zu lassen, um des Problems der „Elterntaxis“ Herr zu werden. Zudem müssten erst einmal ausreichend Schulplätze für alle geschaffen und dann die Schulen digital modernisiert werden. „Der Breitbandausbau ist im Gange und wir haben das Mobilfunkkonzept aufgehoben, um die Lücken in der Netzabdeckung endlich zu schließen“, versicherte der Bürgermeister. Die Vielfalt der Bürgeranregungen kann kaum wiedergegeben werden – von Wiederbelebung der Bahnstraße über das Zusammenwachsen der Stadtteile bis hin zur Abschiebung straffälliger Asylbewerber war alles dabei. Die CDU wird nun in Arbeitsgruppen weiter über die Ergebnisse beraten und sie in ihr Wahlprogramm
einarbeiten.