Den Sternen so nah
Mit dem neuen Programm der Sternwarte gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel geht es ab sofort auch montags zu den Sternen.
Erkrath. Manchmal geht es in der Milchstraße zu wie zu Hause: Eine dichte Staubschicht verdeckt alles. Weil Sternenforscher die Unendlichkeit aber nicht bloß betrachten, sondern auch versuchen, mit Radioteleskopen zu erfassen, musste das Bild der Milchstraße jüngst an neue Erkenntnisse angepasst werden. „Es gibt mehr Seitenarme als bisher bekannt“, sagt Andreas Schmidt vom Stellarium Erkrath. In der Kuppel mit 56 Sitzplätzen an der Sedenthaler Straße ist die moderne Milchstraße mittlerweile einprogrammiert. Das neue Programm von Oktober 2017 bis Januar 2018 bietet mehr Möglichkeiten als bisher, All-gegenwärtig zu werden.
Neu: Künftig geht es immer schon montags ab zu den Sternen. „Während alle Museen und Kulturinstitute traditionell ihren Ruhetag haben, machen wir Programm“, lockt Anna Major. Am kommenden Montag, 2. Oktober, bietet das Stellarium beispielsweise gleich drei Veranstaltungen an: „Der Regenbogenfisch“ wendet sich an Kinder ab vier Jahre und erklärt, wie ein Regenbogen entsteht (15 Uhr). Um 16.15 Uhr startet die „Faszinierende Planetentour“, die Familien zeigt, welche Planeten derzeit am Nachthimmel zu sehen sind und einen Überblick über unser Sonnensystem ermöglicht. Ab 18.45 Uhr steht eine „Entdeckungsreise“ an: „In der Tiefe des Kosmos“ geht es um Schwarze Löcher, Supernovae und um fremde Planeten.
Eine Doppel-Premiere kündigt das Stellarium für Samstag, 7. Oktober, 17.30 Uhr an. „Dort draußen — Die Suche nach fremden Welten“ beschäftigt sich unter der faszinierenden Kuppel mit Galaxien, Nebel und Planeten. Auch solchen, auf denen Menschen leben könnten. Die Bilder stammen aus einer Koproduktion des Verkehrshauses der Schweiz, dem meistbesuchten Museum im Land der Eidgenossen, mit dem Forschungsprogramm NCCR Planet S und der Europäischen Südsternwarte (ESO). Die zweite Neuheit: „Dort draußen“ gibt es wahlweise auf Deutsch oder Englisch. Fremdsprachen sind eine gute Idee für den Erstkontakt mit Aliens.
Wer sich normalerweise Silvester als ein solcher fühlt, bekommt ebenfalls ein Angebot mit dem „Silvester Special“ ab 20 Uhr. Zunächst gibt es, dem Jahreswechsel entsprechend, ein Gläschen Sekt oder Orangensaft. Und dann geht es eine gute Stunde lang auf eine augenzwinkernde Himmelstour, immer getreu dem Motto: Draußen ist der Bär los — wo befindet sich denn das Sternbild des Großen Bären?
Mit den Sternen als funkelnde Dekoration feiert am 16. November, 20 Uhr, der „Sternentraum“ sein 25-jähriges Bestehen. Rund 75 Minuten spielt Christine Högl Harfe und wird begleitet von Sternenprojektionen. Der Vorverkauf für diese musikalische Nachtreise beginnt am 2. Oktober. Der Eintritt kostet 18, ermäßigt 15 Euro, Kinder sollten mindestens zehn Jahre alt sein. Christine Högl gilt als Pionierin von Livekonzerten in Planetarien.
Neben dem 40 Seiten starken Programm bis Januar 2018 bieten die Erkrather Sternendeuter spezielle Reihen für Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen an. Und mehr als 30 ehrenamtliche Kräfte nehmen Interessierte in eigenen Veranstaltungen mit in ihre jeweiligen Fachgebiete. Ob Himmelsbeobachtung aus dem Hochdahler Observatorium oder Kurse in Computertechnik und Elektronik — das Stellarium Erkrath und der rund 460 Mitglieder starke Verein Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl (snh) halten einen ganzen Wissenskosmos bereit.