Der Mississippi lässt grüßen
Sommerzeit ist Jazz-Zeit. Zumindest im Lokschuppen. Gleich dreimal bringen Musiker im August New-Orleans-Flair nach Hochdahl.
Erkrath. Außer New Orleans Jazz kommt im Hochdahler Lokschuppen nichts auf die Bühne, da ist Organisator Jacky Müller so stur wie die Bretter, die die Welt bedeuten. Er habe es ja schon einmal mit moderneren Ensembles versucht, aber denen hätte am Ende doch niemand zugehört. Kein Konzertveranstalter könne das wollen. Also gibt es auch in diesem Jahr wieder Musik vom Mississippi, dargeboten von drei Formationen, darunter die „Lokschuppen Alllstars“ um Jacky Müller.
Der Erfolg gibt dem Jazz-Senior, ehemals Leiter der Erkrather Musikschule, recht — kamen doch in Spitzenzeiten wie im Jahr 2005 rund 1800 Besucher in den historischen Lokschuppen am Ziegeleiweg 1-3. Der Jazzsommer ist dort seit 1998 zuhause und zog schon bei seiner Premiere rund 850 Musikfreunde an. Gerechnet hatte man damals mit 55, erinnert sich Kulturdezernent Ulrich Schwab-Bachmann. Ein wenig mau war es mit 856 Besuchern im vergangenen Jahr, als die S-Bahnen nicht fuhren und die Jonges parallel ihr Brückenfest feierten. Am Konzept New Orleans Jazz liege es jedenfalls ganz bestimmt nicht, da ist Jacky Müller sicher.
Also hat er wieder traditionell eingekauft, unterstützt von der Stiftung der Kreissparkasse Düsseldorf und dem Förderverein Neanderland-Kultur: Erstens die Dixie Friends Krombach, die zum Auftakt der dreiteiligen Reihe am Sonntag, 5. August, zwischen 11 und 15 Uhr Musik machen. Sie legen Wert darauf, genau das zu spielen, was das Publikum hören will, sprich Klassiker des Genres, Evergreens. Hoher Mitsummfaktor.
Jacky Müller, Organisator
Am Sonntag, 12. August, übernimmt dann die „New Orleans Jazzband of Cologne“, die der kontinuierlichen Stilpflege wegen sogar Ehrenbürger von New Orleans ist, schon seit 1994. Und den Schlusspunkt setzen am Sonntag, 19. August, die „Lokschuppen Allstars“, deren Gründung bei der Jazzsommer-Premiere beschlossen wurde, um Trompeter Jacky Müller. Stammbesucher wissen schon, wie das enden wird — mit einer Bourbon Street Parade über das Lokschuppen-Gelände.
Der Eintritt zu diesen munteren Jazz-Frühschoppen von jeweils 11 bis 15 Uhr kostet pro Spieltag acht Euro, für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei. Weil zum Schoppen auch Schmaus gehört, bietet Gastronom Ingo Hopmann vom benachbarten Edelrestaurant Olive Kulinarisches für alle Geldbeutel an: Es gibt Sommergerichte mit Bedienung ebenso wie Wurst, Salate, Kaffee und Kuchen ab Theke — diesmal auf Mehrweg- und nicht mehr auf Einweggeschirr, der Umwelt zuliebe und gegen Pfand.
Freies Flanieren über das Lokschuppen-Gelände ist übrigens während des gesamten Jazzsommers erlaubt. „Wir machen keine Konzerte mit Sitzzwang, jeder kann nach Lust und Laune von drinnen nach draußen und zurück wechseln und sich überall unterhalten. Der Jazzsommer ist und bleibt ein kommunikativer Treffpunkt“, unterstreicht Jacky Müller.
Karten gibt es beim Kulturamt, Telefon 0211/24074009, bei Hopmanns Olive im Lokschuppen und in allen Filialen der Kreissparkasse Düsseldorf und an der Tageskasse.