Kreis Mettmann Schaulaufen von Kunst und Kultur

Kreis Mettmann. · Ein vielseitiges Programm bietet das Andertal-Festival Besuchern bis zum 17. November.

Jazzposaunist Nicolao Valiensi (Mitte) wird mit 40 Musikern und dem Posaunenchor des Hochdahler CVJM die Wanderung am 3. Oktober anführen. Helmut Stein (v.l., QQTech), Caterina Klusemann (Neandertal No.1), Constanze Backes und Bodo Herlyn (Kulturvilla) sind die Festivalmacher.

Foto: Koehlen, Stephan (teph)

Das Andertal-Festvial beginnt am Donnerstag, 3. Oktober, mit einer musikalischen Wanderung durch das Neandertal und endet am 17. November in der QQTec-Halle in Hilden. Dort wollen Tänzer, Künstler und Musiker das ehemalige Industriegebäude mit Installationen, Bewegung, Live-Malerei, Videokunst und elektronischen Klängen in ein Gesamtkunstwerk verwandeln.

Diese ungewöhnliche Darbietung wird Schlusspunkt einer neuen Veranstaltungsreihe sein, die in den kommenden Wochen an insgesamt 27 Terminen in Hilden, Mettmann und Erkrath Menschen zusammenbringen möchte. Veranstaltungsorte sind außerdem die Mettmanner Kulturvilla an der Beckershoffstraße, das Neanderthal-Museum an der Talstraße, das Naturschutzzentrum Bruchhausen und das Café Neandertal No. 1 (direkt gegenüber dem Museum). Von dort aus startet am Donnerstag, 3. Oktober, um 14.30 Uhr eine eineinhalbstündige musikalische Wanderung mit der Banda Metafisica. Der Weg ist asphaltiert oder mit Schotter belegt und stufenfrei. Sollte es stark regnen, wird im Café
musiziert. 

Volkslieder, heitere Tänze
und Choräle werden geboten

Wer mit dem Wort Banda eine deutsche Marschkapelle assoziiert, die ihren Ursprung in der militärischen Tradition hat, der hat noch nie Bekanntschaft mit einer italienischen Banda gemacht, erzählt Festival-Mitorganisatorin Constanze Backes von der Kulturvilla. Gerade in ländlichen Regionen sei sie aus dem kulturellen Leben eines Ortes nicht wegzudenken. Die Banda spiele getragene Volkslieder, singe melancholische Melodien, geistliche Choräle, heitere Tänze.

„Der italienische Jazzposaunist Nicolao Valiensi, der gerade erst ins Tal gezogen ist, hat für die Wanderung im Neandertal eigene Arrangements geschrieben und wird mit 40 eigenen Musikern sowie dem Posaunenchor des Hochdahler CVJM vorangehen. Mit diesem typisch italienischen Klang soll auch der vielen Kalkarbeiter gedacht werden, die im vorletzten Jahrhundert ihre Heimat verließen, um sich im Neandertal anzusiedeln“, kündigt Backes an. Die Teilnahme an der Wanderung ist frei, Spenden erbeten.

Am Freitag, 4. Oktober, 17 Uhr, beleuchtet ein Film im Neanderthal-Museum Szenen einer Ehe zwischen Köln und Burkina Faso. Im Anschluss richtet die Frauengruppe des Düsseldorfer PS-Zentrums im Neandertal No. 1 ein afrikanisches Buffet aus, an dem die Regisseurin teilnimmt und Fragen beantwortet.

Besucher erarbeiten mit dem Orchester ein eigenes Stück

Am Erntedanktag, Sonntag, 6. Oktober, lädt das Naturschutzzentrum Bruchhausen in Erkrath für 10 Uhr zur Elementen-Wanderung ein. Ebenfalls am 6. Oktober erklingt in der Kulturvilla „Musik für die Götter: Das Souls and Spirits Orchestra spielt Melodien aus allen Weltreligionen. Im Workshop um 11 Uhr wird mit den Orchestermusikern ein Stück erarbeitet. Um 16 Uhr folgt das Familienkonzert, um 19 Uhr das Hauptkonzert.

Am Samstag, 12. Oktober, geht es im Hildener QQTec weiter mit der Band Ambessengers, die einen Cocktail aus afrikanischen Rhythmen, Reggae, Funk und Rock und dynamischen Eigenkompositionen servieren will. Einen „Tag für die Vielfalt“ gibt es am Sonntag, 27. Oktober, ab 10 Uhr im Neanderthal-Museum, mit Kurzführungen in vielen Sprachen (auch Gebärdensprache). In der ebenerdigen Höhle vom Neandertal No. 1 dreht sich am Sonntag, 3. November, von 16 bis 19 Uhr alles um Literatur und ihren Entstehungsprozess. Deutsch- und Kunstklassen des Gymnasiums am Neandertal setzen sich künstlerisch und literarisch mit den aktuellen Themen des Erkrather-Ratinger Literaturkreises Era auseinander. Eine Begegnung über gleich mehrere Grenzen findet am Sonntag, 10. November, um 10, 16 und 19 Uhr in der Kulturvilla statt. Eine poetische Performance vereint dann Musik, Gesang, Tanz und
Gebärdensprache.