Ebola—Alarm löst Rettungseinsatz aus

Feuerwehr und Rettungsdienst wurden am Mittwoch alarmiert. Ein Mann war mit Grippesymptomen aus Südwestafrika zurück nach Deutschland gereist.

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Erkrath. Es war kurz nach 10 Uhr Mittwochmorgen, als zwei Rettungsassistenten der Feuerwehr Erkrath in Windeseile ihre Schutzanzüge anlegten — Anzüge, die sie vor einer Ebola-Infektion bewahren sollen. Der Grund war ein Einsatz an der Waldstraße in Erkrath. „Es besteht der Verdacht auf eine Ebola-Infektion“, hieß es. Der kreisweite Einsatzplan für den Notfall trat in Aktion. Der Patient hatte sich mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen gemeldet. Darüber hinaus hatte er sich bis Mitte des vergangenen Monats in Südwestafrika aufgehalten. Das Virus grassiert in Westafrika. Punkte, die das Personal der Kreisleitstelle sofort aufhorchen ließen.

Zu allererst kam die Feuerwehr Erkrath zum Einsatz mit einem mit zwei Mann besetzten Rettungswagen. „Unser Ziel ist es, im Ernstfall so wenig Menschen wie möglich der Kontamination auszusetzen“, erklärte der Dienststellenleiter der Feuerwehr Erkrath, Guido Vogt.

Schon die ersten Untersuchungen vor Ort und das Gespräch mit dem Patienten wiesen aber darauf hin, dass es sich nicht um eine Ebola-Infektion handeln kann, sagt Vogt. Die Sanitäter informierten den Leitenden Notarzt des Kreises über ihren Eindruck. Darauf entschloss er sich, selbst den Patienten zu begutachten. Im begründeten Ernstfall agiert der Leitende Notarzt als überörtliche Instanz aus der Entfernung, während ein Notarzt an die Front und den Erkrankten versorgen muss.

Mittwochmittag nun ließ die Mitteilung des Leitenden Notarztes, er schließe anhand der Anamnese eine hochinfektiöse Erkrankung definitiv aus, aufatmen. Dennoch wurde der Mann in die tropenmedizinische Abteilung der Uniklinik Düsseldorf gebracht. Für Rettungswagen und Feuerwehr war der Einsatz um 11.45 Uhr beendet. Für den Feuerwehrchef und seine Truppe war der Einsatz am Mittwoch nicht der erste dieser Art. „Wir werden immer wieder zu solchen Einsätzen gerufen. Manchmal auch wegen einer Hepatitis-Infektion“ Dennoch waren alle Beteiligten am Mittwoch erleichtert, als die Entwarnung kam.

„Ein begründeter Verdacht auf Ebola besteht, wenn jemand Fieber, Durchfall und Muskelschmerzen hat, 21 Tage vor Ausbruch der Symptome in Westafrika war und dann auch noch Kontakt zu Ebola-Kranken gehabt hat“, sagt Andreas Brauksiepe, stellvertretender ärztlicher Direktor im Evangelischen Krankenhauses in Mettmann. Verdachtsfälle werden in den Krankenhäusern im Kreis gar nicht erst aufgenommen. Es gibt nur acht Behandlungszentren in Deutschland, davon das nächste ist die Uni-Klinik in Düsseldorf. Ebola übeträgt sich nicht durch Tröpfcheninfektion „Also auch nicht, wenn man sich mit einem Ebola-Patienten unterhält“, sagt Brauksiepe. Und auch nicht durch die Klima-Anlage eines Flugzeuges. Ebola übertrage sich allein durch Schweiß, Sperma, Erbrochenes, Urin und Blut.