Ein Siegel macht den feinen Unterschied
Produkte und Angebote aus dem Kreis Mettmann können ab sofort mit dem Siegel „Typisch Neanderland“ ausgezeichnet und vermarktet werden.
Erkrath. Als sich im Veranstaltungsraum Applaus erhob, drehte Uhu Uwe den Kopf in Richtung Publikum, als wolle er sich ein wenig im Ruhm sonnen — und das durchaus zu Recht: Schließlich gehört der Vogel zu den Attraktionen der Wald-Forscher-Station am Zeittunnel in Wülfrath. Und die trägt jetzt — als eine der ersten Einrichtungen — das Siegel „Typisch neanderland.“
Dirk Hanten, Landmetzger
Mit dem will die Tourismus-Abteilung des Kreises Mettmann ab sofort Betriebe und Organisationen bewerben, die heimische Produkte oder besondere Erlebnisse und Aktivitäten anzubieten haben. „Es geht darum, ein überregionales Vertriebs- und Vermarktungskonzept zu entwickeln“, erklärte Projektkoordinatorin Yasmin Hutchins-Schier. Gemeinsam mit Landrat Thomas Hendele verlieh sie im Kurhaus in Erkrath jetzt die ersten 15 Siegel in den Kategorien „Hersteller“, „Gastgeber“ — dazu zählen Gastronomie- sowie Hotelbetriebe — und „Landerlebnis“.
In Letzterer wurde auch die Wald-Forscher-Station prämiert. „Davon erhoffe ich mir eine bessere Vernetzung mit anderen Betrieben und eine Erhöhung unseres Bekanntheitsgrads“, sagte deren Betreiberin Uta Wittekind, die regelmäßige Aktionen und Gruppenführungen mit Greifvögeln anbietet.
Der Gastgeber der Verleihung kann sich künftig sogar gleich drei Urkunden einrahmen: Dirk Hanten von der gleichnamigen Landmetzgerei in Erkrath gilt nämlich nicht nur als Erzeuger regionaler Produkte, wie der bereits seit rund 15 Jahren verkauften „Neandertaler Rostbratwurst“ oder des „Neandertaler Landbiers“, sondern durch seine Feiern im Kurhaus zugleich als Gastronom und als Anbieter des Landerlebens: „Wir haben einen Riesengrill, auf dem man zu Veranstaltungen eine ganze Ochsenkeule von Bauernhöfen aus der Gegend garen kann“, erzählte er — und lobte das Konzept des Siegels: „Es ist schön, dass der Kreis endlich den weltberühmten Neandertaler nutzt.“
Die Vorteile des Siegels sollen vor allem in der stärkeren Werbung für die regional-typischen Angebote liegen — sei es im Internet, in Form von Faltblättern oder auf Messen. Zudem erhoffen sich die Projektplaner eine stärkere Kooperation zwischen den Anbietern. „Es wird regelmäßig Netzwerktreffen geben“, kündigte Yasmin Hutchins-Schier an.
Von der großen Vielfalt der Erzeugnisse konnten sich die Gäste bei der Verleihung der ersten Siegel im Kurhaus persönlich überzeugen: Dort fanden sie ein buntes Buffet mit Käse, Wurst, Kräutern, Dips, Gemüse, Honig und verschiedenen Säften vor. Und nach dem Willen des Tourismus-Teams sollen kreisweit noch weit mehr Anbieter dazukommen, wie Yasmin Hutchins-Schier betonte: „Wir rufen die Betriebe auf, sich zu bewerben.“ Interessenten müssen auf einem Teilnehmerformular Angaben zu den Angeboten machen und sich verpflichten, die Kriterien — die vor allem den Bezug zum „Neanderland“ beinhalten — einzuhalten.