Eine Musikerin aus Leidenschaft
Seit 30 Jahren ist Susanne Rosenstock eine feste Größe an der Jugendmusikschule Erkrath. Sie unterrichtet alle Generationen.
Erkrath. Susanne Rosenstock lebt für die Musik, weil sie Musik über alles liebt. Diese Leidenschaft widmet sie seit 30 Jahren der Jugendmusikschule Erkrath als Lehrerin. Ihre Unterrichtsschwerpunkte sind vielseitig, denn zum Einen bietet sie die Liedergärten für Babys und Kleinkinder an. Und zum Anderen begleitet sie die Musikschul-Streicher von Anfänger bis zur Kammerkonzertreife.
Und wenn Susanne Rosenstock am Ostersonntag um 10 Uhr in der Messe der St. Peter und Paul Kirche in Ratingen eine Bachkantate auf ihrer Bratsche spielt, dann ist sie ganz in ihrem Element. Denn ihr Lieblingsinstrument ist die Bratsche. Dieses Instrument ist ein bisschen größer als die Geige und bei Musikkennern wegen ihrer warmen Moll-Töne sehr beliebt. Die Geige jedoch ist in der Jugendmusikschule ihr wichtigstes Unterrichts-Instrument. „Viele Kinder kennen die Bratsche nicht“, erklärt Susanne Rosenstock. Manche entscheiden sich für die Geige, weil sie oder ihre Eltern Nigel Kennedy oder David Garret kennen. Als Jugendliche hätte Susanne Rosenstock gerne Cello gespielt. Wegen der Größe des Instruments habe sie sich dann doch für die Bratsche entschieden.
Die Leidenschaft für die Musik habe der jungen Schülerin des Düsseldorfer Luisen-Gymnasiums das gemeinsame Musizieren im Sinfonieorchester der Düsseldorfer Jugendmusikschule geweckt. Diese Orchester-Begeisterung ist bis heute ungebrochen. Susanne Rosenstock ist Mitglied im Studioorchester Duisburg sowie im Rheinischen Kammerensemble Düsseldorf. Nach dem Abitur hat Susanne Rosenstock dann an der PH Neuss und der Universität Köln Schulmusik studiert.
Ihr persönlicher Lebenslauf habe ihre musikalische Tätigkeit in der Jugendmusikschule Erkrath beeinflusst, sagt die Lehrerin. Denn nachdem vor 16 Jahren Tochter Marie geboren wurde, hat sie die inzwischen sehr erfolgreichen Liedergärten für die Kleinsten begleitet. Dabei werden die Kinder zusammen mit Mutter oder Vater spielerisch an die Musik herangeführt. Mit Liedern aller Art, zahlreichen Instrumenten, Bewegung, Kniereitern oder bunten Tüchern wird experimentiert. Die Erwachsenen geben den sicheren Rahmen. Inzwischen gibt es dank der großen Nachfrage drei Liedergarten-Gruppen. Man trifft sich in der Caritas Begegnungsstätte an der Gerberstraße. Auch nach vielen Jahren ist Susanne Rosenstock noch mit Enthusiasmus dabei. „Es kommen schon ehemalige Schülerinnen mit ihren Babys“, sagt sie. Im Gymnasium Hochdahl unterrichtet Rosenstock im Team zudem Streicher-Klassen im Musikunterricht. Diese Kooperation gibt es schon seit vielen Jahren. Außerdem gibt es Bläserklassen, die von Peter Mokroß im Team geleitet werden. Schon nach kurzer Ausbildungszeit dürfen die besten Schüler, die ohne Vorkenntnisse starten, an ersten Konzerten teilnehmen. Die Ergebnisse sind beachtlich.
Aber die temperamentvolle Mit-Fünfzigerin denkt schon jetzt über ein anderes Betätigungsfeld nach, das in Zukunft für sie selbst „am anderen Ende der musikalischen Biografie“ und auch für viele Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter interessant sein kann. „Musikgeragogik“ ist das Zauberwort und bedeutet Ausbildung älterer Menschen an Instrumenten oder am Chorgesang, auch ohne jegliche Vorkenntnis. Ihre musiktherapeutische nebenberufliche Ausbildung hilft Susanne Rosenstock beim Unterricht aller Altersgruppen, „von Anfang bis Ende“.
Susanne Rosenstock liebt die Natur, das Gärtnern beschränkt sich jedoch auf den Balkon ihrer Wohnung im Düsseldorfer Zollviertel, die sie zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann Alfred Pollmann bewohnt. Der ist ebenfalls Musiker.
Sie genießen Kunst jeglicher Art und wandern gerne. Aber musiziert wird eben am liebsten.