Gute Tat Einsatzfahrzeug der Feuerwehr in der Ukraine eingetroffen
Erkrath · Das ausgemusterte Fahrzeug hat einen langen Weg hinter sich, nun steht es am neuen Dienstort nahe der russischen Grenze.
(Red/hup) Gute Nachrichten im Ausschuss für Feuerwehr-Angelegenheiten: Stephan Pohl, der dem Verein „Meckenheim hilft“ vorsteht, berichtete dort von der Überführung des ehemaligen Hilfeleistungslöschfahrzeuges der Feuerwehr Erkrath in die Ukraine. Das Fahrzeug war auf Beschluss des Stadtrats im November vergangenen Jahres als Spende an die Ukraine an den Meckenheimer Verein übergeben worden, der bereits mehrere Hilfstransporte in das kriegsgeplagte Land organisiert und durchgeführt hat.
Stephan Pohl war zur Überführung extra in die Ukraine gereist und zeigte in der Sitzung eindrucksvoll mit einigen Bildern sowohl den langen Weg des Fahrzeugs auf eigener Achse als auch den anschließenden Transport auf einem Zug zum zukünftigen Einsatzort in der Stadt Sumy, die sich im Nordosten der Ukraine in der Nähe zur russischen Grenze befindet. Im Anschluss an seinen Vortrag übergab der Vereinsvorsitzende noch entsprechende Dankurkunden der ukrainischen Behörden an Bürgermeister Christoph Schultz sowie den Leiter der Feuerwehr Erkrath, Guido Vogt.
Auf der Dankesurkunde heißt es: „Sehr geehrte Freunde der Feuerwehr Erkrath, ich möcht Ihnen unseren aufrichtigen Dank für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für Boryslaw aussprechen. Ihre Hilfe ist ein Beweis für menschliche Güte, Barmherzigkeit, Mitgefühl und Solidarität. Indem Sie Hilfe leisten, geben sie uns nicht nur materielle Werte, sondern auch Hoffnung, Glaube, Liebe, Hoffnung.“ Feuerwehrchef Guido Vogt zeigte sich ergriffen von dem Bericht aus dem Kriegsgebiet: „Ich wünsche unseren tapferen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in der Ukraine weiterhin viel Kraft und Zuversicht für Ihre Einsätze – Einsätze, die den Kräften vor Ort viel abverlangen, da sie nicht auf einem Unglück basieren, sondern von Krieg geprägt sind. Möge unser Einsatzfahrzeug sie bei der Hilfeleistung stets sicher und zuverlässig begleiten.“
Bei dem gespendeten Wagen handelt es sich um ein ausgemustertes Löschgruppenfahrzeug mit dem Baujahr 2004. Das Erkrather Löschfahrzeug verfügt neben einem Behälter für rund 1600 Liter Löschwasser über eine maschinelle Zugeinrichtung mit einer Zugkraft von rund fünf Tonnen sowie einem vom Fahrzeugmotor angetriebenen Stromerzeuger. Die technische Ausstattung werde den vielfältigen Anforderungen im neuen Einsatzgebiet gerecht, heißt es von der Stadt.
Der Fahrzeugspende vorausgegangen war eine Diskussion in der Politik. Vertreter von AfD und Linke waren der Ansicht, die Stadt solle das Fahrzeug – es war mittelfristig mit einer Einnahme von 10 000 Euro im Haushalt eingeplant, der aktuelle Verkehrswert liegt bei 21 000 Euro – lieber verkaufen und den Erlös für ihre Zwecke einsetzen. Doch es gab heftigen Gegenwind von den anderen Ratsfraktionen. Alles, was dem ukrainischen Volk dabei helfe, sich gegen den russischen Aggressor zu wehren, solle gemacht werden, waren sich die Befürworter der Spende einig.
Zuvor hatte die Generalkonsulin der Ukraine beim Landrat um Gerätschaften für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie um Stromgeneratoren gebeten, da es an diesen Dingen in der Ukraine fehle.