Gewerbe in Erkrath Bürgermeister will Neanderhöhe schnell erschließen

Erkrath · Grüne und BmU sehen das Vorgehen kritisch, weil es teuer ist und aktuelle Interessenten für das Grundstück fehlen. Showdown in der Sache soll im Hauptausschuss sein.

Grabungen auf der Höhe im Vorfeld der weiteren Erschließung.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(hup) Die von Grünen und BmU mit jeweils eigenen Anträgen vorgeschlagene vorläufige Streichung der Erschließungskosten für die Erweiterung des Gewerbegebiets Neanderhöhe hält Bürgermeister Christoph Schultz für kontraproduktiv. Grüne und BmU begründen ihre Anträge damit, dass es aktuell keine Interessenten für das Gelände gebe und die Stadt damit fünf Millionen Euro Erschließungskosten erst einmal in den Sand setzen würde – ohne zu wissen, wann diese stattliche Investition refinanziert werden könne. Angesicht der drohenden dramatischen Haushaltslöcher sei dies nicht vertretbar.

Die Anträge wurden in den Hauptausschuss verschoben

Für den Bürgermeister, der auf die dringend benötigte Gewerbesteuer spekuliert, verhält es sich umgekehrt: Weil die Neanderhöhe noch nicht erschlossen ist, fehlen derzeit die Interessenten. „Die Stadt muss in Vorleistung treten. Interessenten wollen ein baureifes Grundstück haben und brauchen einen konkreten Zeitplan und Planungssicherheit. Alles andere würde Investoren abschrecken“, sagte Schultz im Bauausschuss. Die Anträge von Grünen und BmU wurden in den Hauptausschuss verschoben, dort soll abschließend entschieden werden.

Gewerbebetriebe kann man nicht einfach auf die grüne Wiese stellen. Zur Realisierung der weiteren Erschließung der Neanderhöhe – dort ist derzeit noch Ackerfläche – sind Straßen und Wege, eine Modellierung des Geländes und eine Entwässerungsplanung erforderlich. Parallel zur Verkehrsanlagenplanung werden die Ver- und Entsorgung des Erschließungsgebietes und die Entwässerung geplant, heißt es in der Vorlag der Stadt für den Ausschuss. Die Entwässerungsplanung berücksichtige  neben dem Neubaugebiet auch den Anschluss der bereits bestehenden Gewerbegrundstücke an das Kanalnetz. Wegen der Abhängigkeiten und Schnittstellen zu den verschiedenen Gewerken müssten diese fortlaufend abgestimmt werden beziehungsweise könnten erst nach einem gewissen Planungsfortschritt anderer Gewerke begonnen oder fortgesetzt werden. Mit den Planungs- und Koordinationsleistungen hat die Stadt ein Erkrather Ingenieurbüro
beauftragt.

(hup)