Erkrath Drogenhändler müssen in Haft

Erkrath/Wuppertal. · Zwei Erkrather und zwei Mittäter aus Spanien sollen beim Zwischenlagern von 130 Kilogramm Marihuana in Erkrath geholfen haben.

ARCHIV - 15.07.2014, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Eine modellhafte Nachbildung der Justitia steht im Raum eines Richters des Landgerichts neben einem Holzhammer und einem Aktenstapel. (zu dpa: "NRW soll Top-Justizstandort für Wirtschaftsstreitigkeiten werden" vom 28.03.2018) Foto: Volker Hartmann/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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Haftstrafen zwischen vier und fünf Jahren verhängte die Kammer gegen die vier Angeklagten, die sich wegen Drogenhandels vor dem Wuppertaler Landgericht zu verantworten hatten. Verurteilt wurden die beiden Männer aus Erkrath und zwei ebenfalls angeklagte Mittäter aus Spanien letztlich wegen Beihilfe – sie sollen nur beim Transport, beim Ausladen und beim Zwischenlagern von 130 Kilogramm Marihuana geholfen haben.

Das Urteil war keine Überraschung, nachdem die Verteidiger und das Gericht sich auf geständige Einlassungen der Angeklagten verständigt hatten unter der Voraussetzung, dass das Strafmaß fünf Jahre nicht überschreiten würde. So konnte auf etliche Zeugenaussagen verzichtet und der mit vier Verhandlungstagen geplante Prozess erheblich verkürzt werden. Die Entlassung aus der U-Haft als Voraussetzung dafür, zur Strafverbüßung in den offenen Vollzug kommen zu können: Das war im Sinne der beiden Angeklagten aus Erkrath, die dem Gericht eine positive Sozialprognose vorlegen konnten.

Erkrather Täter haben
gute Sozialprognosen

Einer als Trockenbauer in „Lohn und Brot“, der andere als Inhaber des familieneigenen Restaurants. Beide hatten zuvor eingeräumt, bei der Zwischenlagerung der Drogen in einem Haus im Nelkenweg geholfen zu haben. Die beiden spanischen Kuriere bleiben hingegen im geschlossenen Strafvollzug – ihnen fehlte fern der Heimat das Netzwerk, dass sie für eine gute Sozialprognose als Voraussetzung für den offenen Vollzug dringend gebraucht hätten.

Bei dem Appartement im Nelkenweg soll es sich um eine leerstehende, ehemals von einem Mitarbeiter des Restaurantbesitzers bewohnte Einliegerwohnung handeln. Dort war am 29. Februar ein Lieferwagen mit spanischem Kennzeichen vorgefahren, zwischen dem Sperrmüll auf der Ladefläche waren mehrere Umzugskartons mit Marihuana verstaut worden. Aufmerksame Nachbarn hatten beobachtet, wie der Lieferwagen in einem „wilden Einpark-Manöver“ auf das Grundstück gerollt sei. Drei Männer sollen dann um das Einfamilienhaus herum und durch den Garten gelaufen sein. Im Haus seien üblicherweise die Rollläden heruntergelassen und der Eigentümer nur selten vor Ort gewesen. Schon Wochen zuvor war in der Nachbarschaft aufgefallen, dass ein Transporter mit französischem Kennzeichen am Domizil im Nelkenweg gestanden haben soll. Immer wieder haben man dort auch Luxusautos vorfahren sehen - vornehmlich in den Abendstunden.

Am besagten 29. Februar hatte ein Ehepaar aus der Nachbarschaft am Frühstückstisch gesessen, als der Möbeltransporter am Haus eingeparkt hatte. Nachdem die Ladefläche herunter gelassen worden sei, hätten sie die Polizei alarmiert. „Wir haben es für einen Einbruch gehalten“, so die Zeugen. Den herbeigeeilten Polizeibeamten war schon im Eingangsbereich der starke Marihuana-Geruch aufgefallen, nach der Durchsuchung der Räumlichkeiten wurden mehrere Umzugskartons mit Drogen sichergestellt.