Denkanstöße in Erkrath Junge Juden, Kopftuchkampf und ein Pastor mir dickem Bizeps

Erkrath · Das Ökumenische Bildungswerk holt hoch aktuelle, spannende Vorträge nach Hochdahl. Der Eintritt ist stets frei.

Jürgen Kahl und Ursula Schulte sind Mitgestalter des hochaktuellen ÖBH-Programms.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(Red/hup) Das Ökumenische Bildungswerk Hochdahl macht seit mehr als 50 Jahren Programm, anspruchsvoll und thematisch stets breit gefächert. Organisatoren dieser Erfolgsgeschichte in Sachen Erwachsenenbildung sind das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde, der Pfarrgemeinderat der Katholischen Kirchengemeinde in Hochdahl sowie das Bildungswerk der Erzdiözese Köln.

Zu den Referenten im aktuellen Programm gehört Jacob Horowitz, Vizepräsident des Jüdischen Studierendenverbandes NRW und Vorstandsmitglied der Jüdischen Studierendenunion Deutschland. Sein Vortrag mit Diskussion zum Thema „Jung, jüdisch und in Deutschland zu Hause?“ findet am Donnerstag, 19. Oktober, im Evangelischen Gemeindehaus Sandheide (Hans-Sachs-Weg 1) statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Von der jüdischen Bevölkerung in Deutschland ist am häufigsten nach antisemitischen Übergriffen die Rede. Aber was wissen wir eigentlich über jüdisches Leben hier und besonders über das Selbstverständnis, die Erwartungen und die Erfahrungen der nachwachsenden jungen Generation? Jacob Horowitz, der in Düsseldorf geboren ist, vier Jahre seiner Schulzeit in Israel verbrachte und jetzt in seiner Geburtsstadt Medizin studiert, gehört zu dieser jungen Generation. Er will jungen Jüdinnen und Juden eine vernehmbare Stimme geben. Auf Einladung des Bildungswerks spricht er darüber, was ihn dazu motiviert.

Veranstaltungen zu verschiedenen Kulturthemen

Am Donnerstag, 16. November, ist dann die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur zu Gast in Hochdahl. Die in Köln geborene Deutsch-Iranerin spricht zum Thema „Wenn das Kopftuch fällt, dann stürzt die Islamische Republik“. Der Hintergrund ist hoch aktuell: Unter dem Slogan „Frau – Leben – Freiheit“ führen Frauen im Iran seit September 2022 einen erbitterten Kampf gegen die Machthaber des diktatorisch regierten Gottesstaats. Die Auflehnung gegen den Kopftuchzwang ist das Symbol des Aufbegehrens für das Recht auf individuelle Selbstbestimmung und gegen eine Obrigkeit, die auch die strikte religiöse Kleiderordnung als Instrument der Unterdrückung einsetzt.

Ob sich eine politisch-religiöse Zeitenwende im Iran ankündigt und was dies für andere muslimisch geprägte Gesellschaften bedeutet, wird Katajun Amirpur beleuchten. Weiter geht es im Bildungswerk-Programm am Donnerstag, 18. Januar 2024, mit Marcus Schneider. Der Pastor aus Wuppertal ist Kraftsportler. Arme, Beine, Rücken, Hände sind komplett tätowiert. Als „Breitester Pastor Deutschlands“ gibt er im Internet Tipps für einen dicken Bizeps und ein Leben im Einklang mit Gott. In Hochdahl wird er ein besonderes soziales Projekt von der Vision bis zur Umsetzung vorstellen: Gemeinsam mit seiner Frau Esther leitet Marcus Schneider „Mutig und Stark“, ein Jugendfitness- und Sportstudio. Sein Herz schlägt dafür, Menschen in jeder Hinsicht stark zu machen.

Die beiden dann zunächst letzten Vorträge am 15. Februar und am 19. März 2024 widmen sich den Möglichkeiten moderner Medizin vor dem Hintergrund der Frage „Was sollen, was dürfen, was dürfen wir nicht tun?“ und dem Seelsorge-Notstand in den Notaufnahme der Krankenhäuser. Für diese Vorträge stehen der Ethik-Forscher Matthias Krischel und Pfarrerin Andrea Gorres zur Verfügung. Sie will Impulse geben, wie engagierte Christen den Personal-Notstand in der Seelsorge mit ihrem Einsatz lindern können.

Die Vorträge finden immer am 3. Donnerstag im Monat um 20 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Sandheide, Hans-Sachs-Weg 1, bei freiem Eintritt statt.

(RP/hup)