Wandern in Erkrath Unterwegs auf den Spuren der Stadtgeschichte

Erkrath · Der Sauerländische Gebirgsverein nahm die Denkmalroute Erkrath unter die Sohlen. Dabei gab es eine Menge zu entdecken.

(Red) Die Denkmalroute Erkrath gehört als Entdeckerschleife zum Neanderlandsteig. Der Sauerländische Gebirgsverein, SGV Erkrath-Haan, nahm sich die Route im Rahmen einer Bildungswanderung vor. Am Ende waren die Teilnehmer erstaunt darüber, wie viel sich auf heimischen Territorium entdecken lässt.

Auf einer kurzen Strecke vom Bahnhof Erkrath durch Alt-Erkrath befinden sich viele Zeugnisse der Geschichte von Erkrath. Die Ursprünge der Stadt liegen im Adelshof Erkerode aus dem 12. Jahrhundert.

Seit dem 16. Jahrhundert befand sich das Anwesen bereits in den Händen der Familie von Buer, aus deren Namen sich der Name des Bavierparks ableitet. Dort befindet sich auch das ehemalige Kurhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit existierte in Erkrath eine schwefelhaltige Heilquelle, die jedoch bald wieder versiegte. Der Badebetrieb musste eingestellt werden.

Neben dem Kurhaus zeugen auch noch weitere, im klassizistischen Baustil errichtete Bürgerhäuser vom relativen Reichtum Erkraths zu jener Zeit. Auch wenn die heutige Stadt Erkrath erst durch Zusammenschluss von Dorp, Unterbach und Bruchhausen im Jahre 1898 entstand.

Im Folgejahr wurde dann auch das Rathaus im Historismus-Baustil errichtet. Zum Aufstieg der Siedlung trug der Anschluss an die Bahnlinie von Düsseldorf nach Elberfeld bei. Der heutige Bahnhof Erkrath ist einer der ältesten in Westdeutschland und nahm bereits im Jahr 1838 seinen Betrieb auf.

Vorbei an der evangelischen Pfarrkirche aus dem frühen 19. Jahrhundert gelangte dann die Gruppe zur katholischen Kirche St. Johannes.

Dieser im Kern aus dem 12. Jahrhundert stammende Bau im romanischen Baustil weist innen Stilelemente aus der Gotik (Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jahrhundert) sowie einen barocken Turmhelm von etwa 1700 auf.

Von dort führte der Wanderweg durch das Stinderbachtal, das Rotthäuser Bachtal vorbei an Gut Papendelle zum Haus Morp, oder besser: zu den Häusern Morp, denn gleich zwei Gebäude sind unter diesem Namen bekannt.

Die älteren Namensrechte hat sicherlich das mittelalterliche Rittergut Morp. Das andere nahe gelegene Anwesen ist auch unter den Namen Forsthaus Morp und Villa Grillo bekannt und geht auf die Industriellenfamilie Grillo zurück.

Das im neogotischen Stil errichtete Herrenhaus ist von einem schönen englischen Landschaftspark umgeben.

Kurz vor Ende der Rundwanderung und der Schlusseinkehr in Erkrath erregte eine ungewöhnliche Landschaftsform die Aufmerksamkeit der Wanderer: Der Weg verlief steil aufwärts über einen schmalen Grat mit beidseitig über 20, 30 Meter steil abfallenden Flanken.

Wanderführer Guido Krautz erläuterte dazu: Beidseitig des Weges wurden Sande und Tone aus Meeresablagerungen, die mehr als 20 Millionen Jahre alt sind, industriell abgetragen, nur der schmale Grat blieb am Ende noch bestehen.

(dne)