Versorgung in Erkrath Nachbarn helfen beim Rettungsdienst aus

Erkrath · Bei der Besetzung der Fahrzeuge helfen das DRK Wülfrath und der Arbeiter-Samariter-Bund. Dieser hatte zuvor schon Mitarbeiter nach Erkrath entsandt.

Fachbereichsleiterin Kim Sara Doht (3. v. l.) begrüßt neue Kollegen in der Feuer- und Rettungswache in Hochdahl. Im Rettungsdienst arbeiten die Kommunen zusammen.

Foto: Stadt Erkrath

In der Feuer- und Rettungswache in Hochdahl steht ab sofort ein weiterer Rettungswagen (RTW) rund um die Uhr für die Notfallversorgung bereit. Damit steigt die Zahl der am Standort stationierten Fahrzeuge auf drei Vollzeit-RTW plus ein Teilzeit-RTW. Das neue Personal wird vom Ortsverein Wülfrath des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie vom Kreisverband Mettmann des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) gestellt. Die Feuerwehr Erkrath freut sich über die gelebte interkommunale Zusammenarbeit.

Durch die Schließungen der Krankenhäuser in Haan und Solingen-Ohligs Ende 2023 war es nötig, die Rettungsdienstkapazitäten in Erkrath auszubauen. Denn die Wege vom Notfall zu Hause bis in die nächste Klinik sind nun länger. Hinzu komme die oft schwierige Suche nach freien Kapazitäten in den Krankenhäusern, erklärt das DRK Wülfrath. Auch eine Zunahme von Verlegungsfahrten sorge dafür, dass zusätzliche Rettungswagen und entsprechendes Personal benötigt werden.

Die Aufstockung der Fahrzeuge in Hochdahl erfolgt dabei gemäß dem Rettungsdienstbedarfsplan, der vom Kreis Mettmann regelmäßig aktualisiert und fortgeschrieben wird. Neben den drei RTW im 24-Stunden-Dienst und einem im Zwölf-Stunden-Dienst wurde zuletzt ein Notarzteinsatzfahrzeug am Standort in Dienst gestellt. Den Notarzt stellt das Evangelische Krankenhaus Mettmann, den Fahrer die Stadt Erkrath. Das Personal eines Vollzeit-RTW besetzt in Springerfunktion zugleich auch einen Sonderrettungswagen (S-RTW) für Intensivverlegungen und Schwerlasttransporte.

Retter freuen sich
auf die gemeinsame Zeit

Der Wülfrather DRK-Rettungsdienstleiter Thomas Dahmen und Simeon Schwarz, Geschäftsführer des DRK Wülfrath, freuen sich auf die Zusammenarbeit mit den Rettungskräften in Hochdahl: „Fortan gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Feuer- und Rettungswache für die Menschen in Erkrath da sein zu können, ist für uns eine große Ehre und gleichzeitig eine große Herausforderung, auf die wir dank unserer langjährigen Erfahrung gut vorbereitet sind.“ Bei der personellen Besetzung wird die Feuerwehr Erkrath neben dem ASB und dem DRK zudem von der Firma IMS Rettungsdienst unterstützt.

Kim Sara Doht, stellvertretende Fachbereichsleiterin Feuerschutz/Rettungsdienst, sagt über den Ausbau der bestehenden Kooperation mit dem ASB: „Ein weiteres 24-Stunden-Rettungsmittel binnen weniger Monate neu zu besetzen, ist angesichts des erheblichen Fachkräftemangels im Feuer- und Rettungsdienst eine Mammutaufgabe. Mit den Kolleginnen und Kollegen des Arbeiter-Samariter-Bundes haben wir kompetente Partner an unserer Seite, die seit Jahren routiniert mit den Einsatzkräften vor Ort zusammenarbeiten. Das erlaubt uns, auch weiterhin verlässlich für die Erkrather Bürgerinnen und Bürger da zu sein.“

Konkret heißt das: Der ASB hatte bisher einen RTW in Hochdahl im Zwölf-Stunden-Dienst betrieben und stockt nun das Personal für die 24-Stunden-Schicht auf. Das DRK übernimmt stattdessen den Halbtages-RTW mit neuem Personal. Der Rettungsdienstbedarfsplan war im Zuge der Fortschreibung in den letzten Jahren immer weiter „verschärft“ worden, was unter anderem der demografischen Entwicklung geschuldet war. Nun kamen die Krankenhausschließungen hinzu. „Die Aufstockung der bestehenden Rettungskräfte vor Ort ist nötig, um auch nach den Schließungen in Haan und Ohligs eine angemessene Notfallversorgung in Erkrath sicherstellen zu können und die angepassten Vorgaben des Rettungsdienstbedarfsplanes des Kreises Mettmann zu erfüllen“, führt das DRK Wülfrath aus.

(tpp)