Verkehr in Erkrath Von Fahrradboxen, Zebrastreifen und einem Überholverbot

ERKRATH · Damit auf den engen Straßen alle Verkehrsteilnehmer zu ihrem Recht kommen, braucht es clevere Lösungen. Der Mobilitätsausschuss brachte drei Verbesserungen auf den Weg.

So sehen die an den Erkrather Bahnhöfen geplanten Fahrradboxen des VRR aus.

Foto: RP/Stadt Langenfeld

Opposition ist Mist? Von wegen: Auf Anfrage der SPD-Fraktion hat die Verwaltung einen geeigneten Ort für einen zweiten Fußgängerüberweg über die Willbecker Straße gefunden. Dessen Bau sowie eine Erneuerung der Aufpflasterung in Höhe der Neuapostolischen Kirche wurden jetzt im Mobilitätsausschuss beschlossen. Außerdem informierte die Verwaltung über neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den vier Bahnhöfen.

Die BmU-Fraktion hatte einen Förderaufruf des Bundesamtes für Logistik und Mobilität („Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“) gesehen und nachgefragt, ob die Stadt diesem folgen wolle. Die Stadt hat aber schon eigene Pläne, die über den Verkehrsverbund VRR finanziert werden sollen.

An allen vier Bahnhöfen sollen moderne Fahrradboxen installiert werden, die über Ladevorrichtungen für E-Bikes verfügen und über eine App tage-, wochen- oder monatsweise gebucht werden können. Am Bahnhof Millrath sollen die 24 alten Boxen noch in diesem Jahr durch 23 neue „DeinRadschloss“-Boxen ersetzt werden. Der Austausch von zwölf alten Boxen in Hochdahl und 16 in Erkrath durch das einheitliche VRR-System ist ebenfalls geplant. In Erkrath wird zudem geprüft, ob auf der anderen Seite der Gleise noch mehr Boxen installiert werden können, denn die Flächen befinden sich nicht im Besitz der Stadt, sondern der Deutschen Bahn.

Wie sich der von VRR und Bahn geplante Umbau des Bahnhofs (ab 2026, wir berichteten) auf die Fahrradboxen auswirken wird, wurde nicht angesprochen. Am Bahnhof Erkrath-Nord gibt es bisher noch gar keine Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. Fünf DeinRadschloss-Boxen sowie Anlehnbügel für zwölf Räder sollen dort Abhilfe schaffen.

Die zweite Querungshilfe auf der Willbecker Straße wurde beantragt, um Kindern auf dem Weg zur Grundschule mehr Sicherheit zu geben. Die jetzige befindet sich auf Höhe der Einmündung Ruhrstraße, die zweite plant die Verwaltung nun auf Höhe der unteren Wupperstraße, etwa 150 Meter vom alten Zebrastreifen entfernt.

Verwaltungsvorschlag für Zebrastreifen wird angenommen

Peter Knitsch (Grüne) hielt den Standort für nicht ideal und drängte darauf zu prüfen, ob der Zebrastreifen auch etwas höher angebracht werden könnte, wo angeblich mehr Wohnbebauung sei. Ausschussvorsitzender Detlef Ehlert (SPD) und Tiefbauamtsleiter Ralf Hezel verwiesen auf die Abstandsvorschriften. Leonard Kern-Wagner (FDP) berichtete, er sei selbst in der Willbeck zur Schule gegangen und versicherte, an der unteren Wupperstraße habe die Querungshilfe den größten Mehrwert. Schließlich wurde der Verwaltungsvorschlag doch einstimmig angenommen. Die Maßnahme wird teurer als gewöhnlich, da wegen der Hanglage Winkelstützwände gebaut werden müssen. Dazu kommen Pflasterungen mit taktilen Elementen, Leitsteinen für sehbehinderte Menschen, und Beleuchtung auf beiden Seiten.

Die Aufpflasterungen zur Reduzierung der Geschwindigkeit („Kissen“) befinden sich im flachen Bereich der Willbecker Straße, auf Höhe der Einfahrt In den Birken. Das Kissen in Fahrtrichtung Osten (bergauf) war einst entfernt worden und soll nach dem Willen des Ausschusses zurückkehren. Die Mahnung von Ralf Hezel, dass die Feuerwehr über solche Hindernisse nicht erfreut sei, wurde zur Kenntnis genommen, aber nicht weiter berücksichtigt. Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit wurden auch für die Bahn- und Schlüterstraße in Alt-Erkrath beschlossen.

Zusammengefasst: Nach der Einführung von Tempo 30 im Bereich der Kurve sollen nun vom Bahnhof über die Schlüterstraße bis zur Kreuzstraße Piktogramme auf dem Boden das Überholverbot von Radfahrenden durchzusetzen. Seit einem Umbau 2017 gibt es nur noch bergab einen Radweg, bergauf sollten die Radfahrenden auf der Fahrbahn bisher durch eine durchgezogene Linie geschützt werden.

Da dies nicht ausreichte, wurde zunächst ein Schild „Überholverbot“ beantragt und nach Diskussion im Ausschuss um die Piktogramme ergänzt. Nächstes Ziel wird Tempo 30 auf der gesamten Bahn- und Schlüterstraße sein.