Sterbebegleitung in Erkrath Hospizverein will 10 000 Euro für Flutopfer spenden
Erkrath · Erstmals seit 2019 kamen die Mitglieder des Hospizvereins Hochdahl zusammen. Corona hatte Mitgliederversammlung unmöglich gemacht.
(gund) Zum ersten Mal seit 2019 kamen jetzt wieder die Mitglieder des Franziskus-Hospizvereins Hochdahl (FHH) zusammen. Um die Pandemie-Vorschriften einhalten zu können, fand das Treffen im Millrather Paul-Schneider-Haus statt. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Wahl des Vorstands. Christoph Herwald wurde als erster Vorsitzender, Andreas Feller als zweiter stellvertretender Vorsitzender bestätigt.
Neu in der Vorstandsriege ist Wolfgang Soldin als erster Stellvertreter. Er war bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Jahr Filialdirektor der Kreissparkasse Erkrath. „Ich will etwas zurückgeben“, sagt Soldin zu seinem Ehrenamt. Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Siegfried Thiel wird der Hospizarbeit weiterhin verbunden bleiben. Als Schatzmeisterin bestätigt wurde Anke Banken und neue Schriftführerin ist Claudia Dickie, die Inge Masa ablöst.
Im Rechenschaftsbericht gab der Vorsitzende einen Überblick über die finanzielle Vereinsunterstützung für das Franziskus-Hospiz. Im Jahr 2019 wurden 518 000 Euro, im vergangenen Jahr 414 000 Euro und bisher im laufenden Jahr 2021 schon 410 000 Euro gespendet. Neben den umfangreichen Einzelspenden von Unternehmen und Förderern schlug 2020 eine beachtliche Spende eines Hochdahler Ehepaars für eine neue Hospiz-Küche zu Buche. Zudem konnten Herzenswünsche der Hospizgäste vom Verein erfüllt werden. Nicht nur, dass ein echtes Pferd die Hospizräume und die Menschen besuchen und erfreuen konnte. Mit Unterstützung des Malteserordens durfte ein Gast noch einmal holländische Nordseeluft und dort Fischbrötchen genießen. Ein Erlebnis der besonderen Art.
Kurzfristig entschied der Vorstand, einen befreundeten Hospizverein an der Ahr mit 10 000 Euro zu unterstützen, um Hochwasserschäden zu beseitigen und betroffenen Anwohner eine Traumabewältigung anbieten zu können. Das Hospiz selbst und somit die Ehrenamtler des Vereins hatten im vergangenen Jahr von der Unterstützung der Bundeswehr bei Schnelltestaktionen profitiert. Man sei „gut durch die Zeit gekommen“, sagte der langjährige Geschäftsführer aus dem Mutterhaus der Franziskanerinnen in Waldbreitbach, Christoph Drolshagen, der eigens zur Veranstaltung nach Hochdahl gekommen war. In der schwersten Phase der Pandemie habe die Gefahr bestanden, dass das Hospiz geschlossen werden musste. Weil man sich streng an die Vorgaben hielt, habe dies verhindert werden können.
Die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Mettmanner SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung) lobte Drolshagen ausdrücklich. Jeder Palliativpatient im Kreis Mettmann habe dadurch die Möglichkeit, betreut zu werden. Die Abstimmung mit den Kostenträgern werde zurzeit vorangetrieben. Auch die Kinder- und Jugendhospizarbeit in Mettmann wurde gestartet. 14 Kinder und Jugendliche im Kreis werden von Haupt- und Ehrenamtlichen begleitet. Über diese Arbeit, die Anfang 2021 begann, berichtete Kornelia Smailes.
Und die Leiterin des Franziskus-Hospizes Hochdahl, Silke Kirchmann, sprach über ein neues Koordinations-Pilotprojekt für Ehrenamtliche und Hospizgäste. Sie sollen noch besser als bislang zusammenpassen. In Angeboten wie Stammtisch, Sportschau gucken, Zeitung lesen oder Beauty-Tagen soll den Gästen Abwechslung geben.