Erkrath Kinderparlament startet wieder durch
Erkrath. · Vom Coronavirus unfreiwillig ausgebremst, wollen die engagierten Erkrather Kinder jetzt wieder daran arbeiten, ihre Stadt kindgerechter zu machen.
Ein halbes Jahr befand sich das Kinderparlament der Stadt Erkrath in einer Art Winterschlaf – und das vom Frühjahr bis zum Spätsommer. Verkehrte Welt – doch die Pandemie ließ eine effiziente Arbeit des Kinderparlaments nicht zu. Ende Oktober haben die 72 Mitglieder des Parlamentarier-Nachwuchses ihre Arbeit wieder aufgenommen, wenn auch nur im verkleinerten Kreis.
„Wegen der verschärften Auflagen im November sind aktuell nur 40 Kinder aktiv“, sagt Gabriele Mahnert, die bei der Stadt Erkrath für das Kinderparlament verantwortlich ist. Dass es überhaupt weitergeht, ist für die Kinder aber schon ein wichtiger Schritt, schließlich haben sie viel vor.
Das wichtigste Projekt ist aktuell wohl die Fußgängerquerung an der Morper Allee, die auf Initiative des Kinderparlaments und nach einem Ortstermin mit der städtischen Verkehrsverwaltung ihren Weg in den Mobilitätsausschuss des Stadtrates finden wird. Im Dezember ist hierfür ein Sitzungstermin angesetzt. „Von der Fußgängerquerung profitieren nicht nur Kinder, sondern alle Erkrather“, sagt Gabriele Mahnert. Die Initiative hat aber auch einen ernsten Hintergrund: vor zwei Jahren wurde an dieser Stelle ein Kind von einem Auto angefahren und verletzt. Die Querungshilfe soll verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.
Für die Planung und Umsetzung ihrer Projekte haben sich die jungen Parlamentarier in vier Arbeitskreise aufgeteilt. Schwerpunkte sind die Themen Spiel- und Sportplätze, Schulhöfe, Umwelt, Verkehr und Öffentlichkeitsarbeit.
Bäume in
Unterfeldhaus gepflanzt
Für eine Baumpflanzaktion an der Kindertagesstätte in Unterfeldhaus hat der Arbeitskreis Umwelt in den vergangenen Monaten Spenden gesammelt. Im Oktober konnte die Aktion Dank der Unterstützung der Spender stattfinden und trägt hoffentlich im kommenden Jahr – im wahrsten
Wortsinn – erste Früchte.
Auch während der Zwangspause in den vergangenen Monaten waren die Kinder aktiv. Quasi aus dem Homeoffice heraus haben sie verschiedene Aktionen für ihre Mitschüler geplant, um die Zeit im Lockdown und Homeschooling schöner zu gestalten. Dazu zählte ein Fitnessplan, der auch den einen oder anderen Erwachsenen ganz schön ins Schwitzen bringen kann, Hörbuchtipps oder ein Fotowettbewerb von Lieblingsorten in Erkrath.
Dass das Modell des Kinderparlaments auch für andere Städte ein Vorbild sein kann, wünscht sich Gabriele Mahnert: „In Hilden und Haan gibt es zum Beispiel schon ein Kinderparlament, das wäre sicher auch für viele andere Städte eine sinnvolle Sache. Kinder lernen so schon sehr früh, was Demokratie bedeutet.“
Etwas Positives bringt die Corona-Situation für die Junior-Parlamentarier doch mit sich: die aktuelle Wahlperiode, die eigentlich im Dezember endet, wird um ein Jahr verlängert. Die nächsten Wahlen sollen dann Ende 2021 stattfinden. Bis dahin will das Kinderparlament in Erkrath noch einiges bewegen.