Eröffnung des Kinder- und Jugendtreffs „füreinander“
Der Verein „füreinander“ hat seinen Kinder- und Jugendtreff in der Sandheide eröffnet.
Hochdahl. Johlend schlittern 15 Kinder durch den Flur, stürmen das Wohnzimmer: „Ja, das Sofa“, ruft ein Mädchen. Der grüne Sitzsack daneben wird ebenso als Landeplatz genutzt. Genauso schnell, wie sie gekommen sind, springen alle wieder auf, rennen weiter ins Bastelzimmer. Am Samstag hat der Verein „füreinander“ seinen Kinder- und Jugendtreff Mosaik in der Sandheide eröffnet. „Ich komme jeden Samstag hier her“, sagt Nazmi (8). Er überlege noch, ob er als Nächstes zum Kinderschminken oder zur Hüpfburg wolle.
Das bunte Plakat am Balkon der Erdgeschosswohnung eines achtstöckigen Zeilenhauses ist von der Immermannstraße aus gut zu sehen. Viermal die Woche soll geöffnet werden, kündigt der Verein an: „Zwei Stunden Zeit machen den Unterschied, das ist unser Motto“, sagt der Vorsitzende Marc Stosberg.
„Die tun viel für die Kinder, das ist gut. Das Viertel ist viel weniger kinderfreundlich als früher“, sagt Besucherin Giuseppina Barone. Sie ist mit ihren Söhnen zum Treff gekommen. Joel (14) hat im vergangenen Sommer am Bauwagen des Vereins hinter dem Haus gespielt, mit seinem fünfjährigen Bruder Luca lässt er sich bei der Eröffnung vom Vereinsteam fotografieren. Ältere Nachbarn würden schimpfen, wenn Kinder auf der Wiese Fußball spielen, sagt Barone: „Dabei hat der Hausmeister das erlaubt. Nur in den Eingängen soll nicht gespielt werden.“
Bei der Eröffnung mit 70 Gästen sind die meisten Kinder aus der Sandheide, die meisten Erwachsenen vom Verein. 50 bis 70 Kinder seien bisher regelmäßig gekommen — von rund 1000, die in der Sandheide leben, sagt der zweite Vorsitzende Wolfram Rhein: „Die Wohnung ist auf Entwicklung ausgelegt. Vielleicht gibt es irgendwann vormittags Angebote für die Eltern.“
Erst einmal beginnen jetzt die Schnupperwochen, sagt Erzieherin Linda Stader. Die 27-jährige Solingerin organisiert den Treff und die ehrenamtliche Hilfe: „Wir können hier kochen und gemeinsam essen, spielen und basteln. Im Bewegungsraum können wir eine Schaukel aufhängen oder auch einen Boxsack.“ Die Wohnung werde von der Eigentumsgesellschaft Grand City kostenlos zur Verfügung gestellt, Renovierung und Ausstattung habe der Verein organisiert, sagt Rhein. An der Eingangstür hängt jetzt eine kleine Wandtafel für die Ankündigung des Tages.
Der bunt bemalte Bauwagen soll auf dem Spielplatz stehenbleiben, sagt Stader: „Wir werden den weiter nutzen und auch draußen Programm anbieten.“ Zur Eröffnung überreichte die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Wedding eine eingetopfte Hortensie im Namen der Stadt. „Ich bin begeistert. Dieses Angebot macht die Stadt reicher“, sagt Wedding.