Floristin Maria Hafner: Jetzt blüht der Ruhestand

Maria Hafner übergibt die Leitung von Erkraths ältestem Blumengeschäft in die Hände von Gabriele Lambertz.

Foto: Anna Schwartz

Erkrath. Dass die Leute mehr Blumen kaufen als noch vor 50 Jahren liegt daran, dass es weniger Gärten in der Stadt gibt, sagt Maria Hafner (72): „Früher haben die Leute weniger Schnittblumen geholt. Nur zu speziellen Anlässen wie Hochzeiten und Beerdigungen.“ Sie ist Inhaberin des ältesten Blumengeschäfts der Stadt.

Hafner arbeitet seit 51 Jahren am selben Standort, an der Kreuzung Bahn-/Kreuzstraße. Zum 30. Juni wird sie ihr Geschäft aufgeben — aus Alters-und Gesundheitsgründen. Floristin Gabriele Lambertz (45), derzeit bei Hafner angestellt, wird das Geschäft in einem neuen Ladenlokal an der Kreuzstraße fortführen.

„Ich wollte wieder ein Lokal an der Hauptverkehrsstraße. Die meisten Leute halten am liebsten kurz vor der Tür, wenn sie Blumen kaufen wollen“, erläutert Lambertz ihren Plan. Gerade hat sie eine Hochzeitsdekoration verkauft. „Die Leute trauen sich noch einmal mit 71 Jahren“, sagt die Floristin.

Das heute von Maria Hafner geführte Geschäft war das erste seiner Art in Alt-Erkrath. „Davor haben die Leute ihre Blumen in der Gärtnerei meines Vaters Bruno an der Morper Allee gekauft“, sagt die Inhaberin. Von dort bezog der Laden auch zunächst seine Ware. Später kaufte Hafner frische Blumen auf dem Großmarkt in Düsseldorf.

„Ich habe das Geschäft seit dem Tod meines Mannes vor 30 Jahren alleine geführt. Zweimal die Woche bin ich morgens um 3 Uhr aufgestanden, um zum Großmarkt zu fahren“, sagt Hafner. Inzwischen habe sich die Arbeit wieder verändert. Es gebe Blumengeschäfte am Friedhof, im Baviercenter und an der Düsselstraße. Hafner: „Die Discounter verkaufen Blumen aus dem Eimer zu Preisen, zu denen ich nicht einkaufen kann — und als Fachgeschäft auch nicht will.“

Als weitere Veränderung falle derzeit viel weniger Kranzbinderei für Beerdigungen an als früher, sagt die Inhaberin: „Es gibt mehr Urnen-Bestattungen und anonyme Beisetzungen.“ Lambertz fügt hinzu: „Viele Familien rufen auch statt zu Blumengaben zu Spenden auf.“

Sie versuche, das Geschäft am neuen Standort möglichst nahtlos weiterzuführen, sagt Lambertz. Im bisherigen Ladenlokal werde dann wohl ein neues Blumengeschäft eines anderen Betreibers nach einem Umbau neu eröffnen.