Hunde bringen Frau (70) zu Fall — Halterin flüchtet

Ehepaar war in Erkrath auf Fahrrädern unterwegs. Die Polizei ermittelt.

Foto: Anna Schwartz

Erkrath. Ihren 71. Geburtstag wollte Gisela Söhngen am Mittwoch kommender Woche auf Madeira feiern. Die Chancen für ein Fest unter mediterraner Sonne stehen seit Montag allerdings schlecht. Zwei Hunde haben die Pläne über den Haufen geworfen.

„Wir waren zum Einkaufen auf dem Hochdahler Markt“, erzählt Gisela Söhngen. Auf dem Heimweg zum Kempenweg fuhren sie und ihr Mann auf Fahrrädern über die dortige Hundewiese. Söhngen: „Vier Frauen ließen sechs Hunde laufen.“

Zwei Tiere, ein großer schwarzer und ein kleine Hund, liefen hinter den beiden Fahrradfahrern her. „Ich habe gebremst, um absteigen zu können“, sagt Söhngen. Sie habe Angst gehabt, die Hunde würden ihr vors Rad laufen und sie könnte stürzen.

Der Sturz ereilte sie so beim Absteigen. Gisela Söhngen fiel aufs Knie, das sie seitdem kaum belasten kann. Sie wurde zunächst ins Krankenhaus transportiert, liegt jetzt zuhause.

Empört ist sie über das Verhalten der Hundehalterinnen. „Die mit dem großen Hund hat mich gefragt, warum ich denn gebremst habe. Außerdem möge ihr Hund keine Fahrradfahrer.“ Ihren Namen und ihre Adresse habe die Hundehalterin nicht nennen wollen.

Für diese Angaben interessiert sich mittlerweile auch die Polizei, die wegen Verkehrsunfallflucht gegen die Hundehalterinnen ermittelt. Auch die Betroffene wird die Sache nicht auf sich beruhen lassen: „Ich will wissen, wer diese Frau ist“, sagt Söhngen. Wenn sie wieder laufen könne, werde sie sich auf der Hundewiese umschauen.

Zur rechtlichen Situation nennt Jochen Worbes, Leiter des städtischen Ordnungsamts, zwei Regeln: „Wenn es sich nicht um einen Bereich mit zusammenhängender Bebauung handelt, müssen Hunde nicht an der Leine gehalten werden“ und „nach dem Landeshundegesetz darf von einem Hund keine Gefahr ausgehen.“