Junge (10) läuft gegen fahrenden Bus: Unfall gibt der Polizei Rätsel auf

Der Busfahrer setzt seine Fahrt fort und gibt an, nichts bemerkt zu haben.

Foto: Polizei

Erkrath. Ein Kind läuft gegen einen Bus, dessen Fahrer reagiert nicht, sondern setzt seine Fahrt fort. Was bereits am Montagmorgen in Erkrath passierte, aber erst am Dienstag von der Polizei öffentlich gemacht wurde, beschäftigt die Ermittler immer noch.

Um 7.15 Uhr überquerte der Junge die Sandheider Straße im Erkrather Stadtteil Hochdahl. Dabei lief er gegen den linken Radkasten des Busses. Bei dem Zusammenprall geriet er mit dem Bein unter einen Reifen. Der Fuß brach. Völlig unklar ist, warum das Kind gegen den Bus prallte.

Der Busfahrer setzte seine Fahrt fort. Etwa zwei Kilometer später wurde er von der Leitstelle über den Vorfall informiert und unterbracht seine Route. Unterdessen brachte ein Rettungswagen den Verletzten in ein Krankenhaus, wo er stationär behandelt wird.

„Der 41-jährige Busfahrer fühlte sich direkt nach der Vernehmung durch die Polizei in der Lage, weiterzufahren und wird auch im Dienst bleiben“, sagt Heike Schuster von der Unternehmenskommunikation der Rheinbahn in Düsseldorf.

Der 18 Meter lange Gelenkbus befand sich in einer Rechtskurve, als der Junge gegen das Fahrzeug lief. „Selbst wenn der Fahrer ihn gesehen hätte, wäre eine Reaktion unmöglich gewesen“, sagt Schuster. Der Fahrer sei ein sehr zuverlässiger Kollege.

„Es ist durchaus möglich, dass der Unfall nicht bemerkt wurde“, sagt Nicole Rehmann von der Polizeipressestelle Kreis Mettmann. „Trotzdem wird ein Strafverfahren wegen Verkehrsunfallflucht eingeleitet.“

Bernd Hildebrand, Dienststellenleiter der Verkehrsunfallprävention, kann sich den Unfallhergang nicht erklären: „Wir bringen den Kindern in der Verkehrserziehung bei, dass sie nie vor oder hinter einem Bus herlaufen sollen.“ Auch das Überqueren von Straßen wird geprobt. „Es liegt aber in der Verantwortung der Eltern, dass sich ihre Kinder sicher im Straßenverkehr bewegen.“

Hildebrand kündigt an, mit dem Jungen und seinen Eltern Kontakt aufzunehmen, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde.