Erkrath Politik wartet auf Luftreiniger-Prüfung

Erkrath. · Bündnis 90/Die Grünen hatten im Schulausschuss beantragt, für den Einsatz der Geräte das Notwendige zu veranlassen.

Wegen der Corona-Pandemie müssen Klassenräume alle 20 Minuten gelüftet werden.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Zu Beginn der langen Ausschuss-Sitzung berichtete die Verwaltung erst einmal über den Stand der Dinge in Sachen Neubau Gymnasium am Neandertal: Es sei eine Kanzlei beauftragt worden, die die europaweite Ausschreibung begleiten soll. Bei der Sanierung des Schulzentrums Rankestraße will der Ausschuss regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten unterrichtet werden. Es müsse ein ganzheitliches Konzept erstellt werden.

Für die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans für die Jahre 2021 bis 2025 waren drei Gutachter eingeschaltet worden, die ihre Angebote präsentierten. Mehrfach wurde angemahnt, dass keine Gesamtschule in der Planung der nächsten Jahre auftaucht. Sehr lebhaft diskutiert wurde über die Anzahl und Ausstattung der offenen Ganztagsschule (OGS).

Den Angeboten der Gutachter lagen Erkenntnisse der Bevölkerungsstatistik zu Grunde. Diese wies eine starke Überalterung der Erkrather Bürger aus, allerdings dominierten bei Wegzug ebenfalls die Älteren, beim Zuzug die Jüngeren, deutlich auch mit Kindern. Daraus ergaben sich die Zahlen, die bei der Planung der Schulentwicklung berücksichtigt werden müssen.

Bei der Betrachtung der Schullandschaft wurde deutlich, dass es bei den Grundschülern seit fünf Jahren stabile Zahlen gebe, bei Haupt- und Realschülern seien die Zahlen gesunken und beim Gymnasium am Neandertal ein wenig gestiegen. An diesen Zahlen orientierten sich alle drei Institute. Der Ausschuss verwies die Auftragsvergabe in den nichtöffentlichen Teil.

Arbeiten am Schulstandort Sandheide liegen im Zeitplan

Die Verwaltung berichtete über Planung des Schulstandortes Sandheide. Es sei ein gutes Team an der Arbeit. Trotz Corona seien die Arbeiten im Zeitplan. Der Ausschuss wünschte einen Überblick über die Kosten. Die Verwaltung will verschiedene Fördertöpfe von Land, Kreis und Stadt prüfen.

Großen Raum nahmen die Diskussionen bei der Digitalisierung der Schulen ein. Ein Teil der Laptops seien geliefert, aber noch nicht richtig im Einsatz. Da sei ein Vorlauf nötig und es gebe nur eine begrenzte Anzahl von Technikern, die die Installationen erledigen könnten. Auf die Frage, ob Kindern, die zu Hause keinen Zugang zu Computern haben, geholfen werden könne, antwortete die Verwaltung, dass niemand Eltern zwingen könne, einen Internetzugang installieren zu lassen. Dennoch soll das Sozialamt feststellen, ob es Beratungsbedarf gebe.

Und noch ein Thema wurde heiß diskutiert: Der Antrag der Grünen über die Anschaffung mobiler Luftreiniger für die Erkrather Schulen. Es gebe ein vom Max-Planck-Institut entwickeltes Gerät, das kostengünstig sei und keine langen Lieferzeiten habe. Der Preis liege bei diesem Modell bei geschätzten 650 Euro. Dagegen informierten zwei Vertreter der Erkrather Firma ercoteq den Ausschuss über die von ihnen favorisierten Geräte, die innerhalb von fünf bis zehn Minuten die Luft eines Raumes komplett austauschen könnten. Allerdings sprachen die beiden Fachleute auch von Kosten zwischen 2000 und 5000 Euro.

Bündnis 90/Die Grünen hatten einen Antrag gestellt, für den Einsatz von Luftreinigern das Notwendige zu veranlassen. Im Ausschuss wurde einstimmig entschieden, die weitere Prüfung solcher Geräte noch abzuwarten.