Musik von der Romantik bis zur Moderne
Unter der Leitung von Mathias Baumeister sang der vor Jahren gegründete Chor VOX NOVA.
Erkrath/Unterbach. Ein sehr anspruchsvolles Konzert konnten die Unterbacher in der Kirche St. Maria Himmelfahrt genießen. Unter der Leitung von Mathias Baumeister sang der erst vor einigen Jahren gegründete Chor VOX NOVA Werke der Spätromantik bis hin zur Moderne.
Die Komposition „Nos sumus testes“ von Klaus Wallrath (geb. 1959), dem weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus bekannten Kirchenmusiker an St. Margaretha in Gerresheim, war eine Auftragskomposition des Erzbistums Köln. Die Zuhörer erlebten ein Werk, das mit seinen feierlich erhabenen Klängen, die der Chor bestens umzusetzen wusste, der Amtseinführung des neuen Erzbischofs R. M. Woelki vor zwei Jahren den rechten Rahmen gab.
Das Ave verum von Théodor Dubois (1837-1924) war ein anrührendes Stück. Hier glänzten Linda Hergarten (Sopran), Ilian Velinov (Oboe) und Oleg Pankratz (Orgel) durch wirklich schön musiziertes Miteinander.
Der englische Zeitgenosse von Dubois, Charles V. Stanford ist ziemlich in Vergessenheit geraten, aber sein Te Deum war ein Ohrenschmaus. Wuchtige Klänge der Orgel und Pauken (Tobias Liebezeit) wechselten mit den Männerstimmen und der gesamte Chor setzte die Dynamik gekonnt um.
Marcel Dupré ist eigentlich ein Meister der Orgel und hat wenig für Singstimme komponiert. Aber sein Ave Maria für Solo Sopran, Oboe und Orgel bewies eine besondere Ausstrahlung. Hier muss unbedingt das wunderbare Spiel der Oboe und, obwohl etwas indisponiert, die warme Stimme von Linda Hergarten erwähnt werden. Tja, und dann folgte der Renner aller neueren Chorkonzerte: John Rutter. Der 1945 geborene Brite ist mit seinem Requiem, dem Magnificat und der Mass of the Children u.v.m. zum Liebling der Konzertveranstalter avanciert. Und in gewisser Weise zu Recht, denn er konnte seiner Musik Verständliches mitgeben, das bei zeitgenössischen Kompositionen für das Ohr eines Laien nicht immer gelang. Aus seiner Musik erklingt noch Volkstümliches, obwohl vertrackte Tonart- und Harmoniewechsel auch geübten Laienchören einiges abverlangen. Mathias Baumeister hat ganze Arbeit geleistet. Er hat seinen Chor bestens vorbereitet und dieser konnte z.B. im Agnus Dei die Hoffnung auf Gnade wunderbar ausdrücken. Das verständliche und präzise Dirigat Baumeisters hat den Weg gewiesen. Obendrein gelang Ikutaro Igarashi hier ein zauberhaftes Flötensolo. Überhaupt die Instrumentalmusiker, - sie waren handverlesen, - und die tiefen Streicher, Theresa Ondruj (Cello) und Uli Schneider (Kontrabass) bewiesen mit ihren Kollegen musikalische Brillanz. Vielleicht hätte Mathias Baumeister seinen Appell an die Zuhörer, die musikalische Arbeit zu unterstützen und Mitglied im Förderverein des Chores zu werde, besser nach dem gelungenen Konzert ausgesprochen, denn es gab jubelnden Applaus und zwei Zugaben.