Ralf Buchholz liest aus seinem neuen Krimi vor
Der fünfte Band der Erkrather Krimireihe ist erschienen.
Erkrath. Einsam liegt die Stindermühle in einer Senke zwischen Wiesen und Wäldern. Mit dem Auto nicht weit von der Stadt, doch nur über schmale Wege bergauf und bergab zu erreichen. Es gibt keine Straßenlaternen und es ist stockdunkel.
Kurzum: die perfekte Kulisse für Ralf Buchholz‘ schaurige Krimilesungen. Aktuell ist der fünfte Band seiner Erkrath-Krimis erschienen, und Buchholz hatte eingeladen, um in geselliger Runde aber völliger Abgeschiedenheit ein paar spannende Passagen vorzulesen. Rund 30 Gäste, darunter Hoppeditz Wolfgang Scheurer, folgten.
In „Dreh dich nicht um, sonst“ bekommt es das bewährte Ermittler-Duo Struwe und Fehrmann nicht mit einem, sondern einer Handvoll mysteriöser Todesfälle zu tun. Und das im Winter, als eine ungewöhnliche Jahrhundert-Kälte Erkrath und Umgebung fest im Griff hat. „Ich hasse Winter!“ schimpft Hauptkommissar Struwe, als er nach einer kalten Nacht in sein Büro im Haus der Kreispolizei kommt. Seine Heizung war kaputt und er hatte sich am Morgen notdürftig mit mehr Rum als Tee aufgewärmt.
Ausführlich beschreibt Ralf Buchholz die weiße Winterlandschaft. „Ich habe ab und zu so romantische Anwandlungen. Tut mir leid, es hatte mich überkommen“, scherzt er. Dann wird Struwe in die Gerichtsmedizin gerufen. Auf dem Obduktionstisch liegt ein Hase — ohne Kopf. „Was soll das denn?“ empört sich Struwe. Doch offenbar war der Hase von einem Menschen gebissen (!) worden. Hobbyfotograf Hans Kempke hatte ihn bei einem Waldspaziergang gefunden. Das war nicht gut für ihn, denn wenig später liegt er selbst tot auf der Waldlichtung. Von hinten mit einem Schwert oder einer Axt geköpft, wie Gerichtsmediziner Petersen feststellt.
Die Ermittlungen beginnen. Welche Rolle Architekt Klaus Lemke und seine junge Familie noch spielen werden, und welche Verbindungen es zu den 100 Jahre alten Vorkommnissen auf Schloss Pierlepont gibt, lässt Ralf Buchholz an diesem Abend offen. „Ich schreibe gerne, weil es in diesem Rahmen sonst keine Erkrath-Krimis gibt“, sagt der Künstler.
Weil seine Bücher nicht zu dick sind, erreiche er auch Lesemuffel. Geld wolle er damit nicht verdienen. „Ein bisschen Lokalpatriotismus ist für mich einfach Spaß“.