Politik hat das Problem ignoriert

Helmut Kampka wohnt seit Jahren am Stadtweiher. Er glaubt nicht so recht an die Sanierung.

Erkrath. Helmut Kampka glaubt nicht an Wunder. Der Hochdahler Rentner wohnt direkt am Stadtweiher. Seit Jahrzehnten ist er Mitglied im Angelverein, der das Gewässer gepachtet hat. In den vergangenen Jahren haben sich die immer älter werdenden Mitglieder bemüht, den Weiher so gut wie möglich in Schuss zu halten. „Doch irgendwann kommt man gegen die Massen an Teich- und Seerosen einfach nicht mehr an“, sagt Kampka.

Helmut Kampka, Anwohner

Wenn sie im Herbst absterben, sinken die Pflanzen zu Boden. Die Biomasse wird aber nicht schnell abgebaut. Folge: In den nächsten Sommern stinkt es, und zwar gewaltig. Aus dem Stadtweiher strömen Faulgase. „Das einzige, was helfen würde, wäre eine Generalsanierung des Weihers“, sagt Kampka. Der Schlamm muss ausgebaggert werden. Sowas können aber nur Spezialfirmen und nicht die Mitglieder des Angelvereins leisten. Was Kampka besonders ärgert: Schon seit 2010 hat er regelmäßig auf die Probleme rund um den Stadtweiher aufmerksam gemacht. Die Politik habe das Problem schlichtweg ignoriert. 2012 hat Kampka sich in den Diskussionen um das Stadtentwicklungskonzept eingebracht. „Doch dafür hat sich später niemand mehr interessiert.“ Vier Jahre später, im Juli des vergangenen Jahres, verfassten die Anwohner eine Petition an den Stadtrat. Mit der Antwort der Stadt, der Weiher sei biologisch in Ordnung, gaben sich die Bürger nicht zufrieden. „Die Stadt vernachlässigt den Weiher seit seinem Bau vor mehr als 40 Jahren“, so Kampka.

Umso erstaunter ist er nun, dass im Zusammenhang mit dem umstrittenen Projekt „Soziale Stadt Sandheide“ auf einmal Fördertöpfe angezapft werden sollen. „Ob es da wirklich eine Million Euro für den Stadtweiher geben wird, das steht doch noch völlig in den Sternen“, sagt Kampka.

Bevor nicht seriöse Daten vorliegen, seien sämtliche diesbezüglichen Aussagen reine Spekulation. Er hat die Befürchtung, dass bei den Bürgern nur Erwartungen geweckt werden, die man hinterher nicht mehr erfüllen könne. Also muss doch noch ein Wunder her.