Schließung der Albert-Schweitzer-Schule: Vereine stehen auf der Straße
Die Stadt schließt 2013 die Albert-Schweitzer-Schule. Die meisten Mieter haben noch kein neues Domizil gefunden.
Erkrath. Die Albert-Schweitzer- Schule läuft im kommenden Jahr aus und wird geschlossen. Das betrifft dann auch die Aula, die aktuell noch von vielen Erkrather Vereinen als Veranstaltungsort genutzt wird. Hauptmieter ist die Awo. Schulamtsleiter Ulrich Schwab-Bachmann kann nur noch bis Juli vermieten. Keiner weiß so recht, wie es dann weitergeht.
„Das ist eine ganz blöde Situation für uns“, sagt Horst Noack, Vorsitzender der Awo Erkrath. „Wir hängen total in der Luft, weil bei der Stadtverwaltung keiner was sagen kann und die Politik sich nicht entscheidet, was mit dem Gebäude passieren soll.“
Die Awo brauche aber Räumlichkeiten, die sie langfristig für Veranstaltungen nutzen kann — und die behindertengerecht sind. Da gebe es in Erkrath wenig Alternativen zur Aula, so Noack. „Wir schauen uns jetzt schon um, haben zum Beispiel bei den Kirchen nachgefragt.“ Doch ein Ersatz zur Aula sei nicht in Aussicht.
Auch Alfred Niek vom Heimatverein Ercroder Jonges weiß noch nicht, ob die regelmäßigen Veranstaltungen, wie der Neujahrstreff oder das Maifest überhaupt noch stattfinden können, wenn die Aula abgerissen wird. „Es ist immer mit großen Unkosten verbunden, neue Räumlichkeiten zu finden“, sagt er.
Dass sich die Politiker im Rat Zeit lassen mit der Entscheidung liegt laut Schwab-Bachmann daran, dass „wir das Schulrechtsänderungsgesetz abwarten müssen“. Darin wird beispielsweise empfohlen, Förderschulen aufzulösen und Kinder mit Förderbedarf früher in den normalen Schulalltag zu integrieren. „Wir brauchen eine Rechtsgrundlage, auf deren Basis wir entscheiden können, was mit den Schulgebäuden passieren kann.“
Aktuell geht es um die Gebäude von fünf Schulen. Während die Albert-Schweitzer-Hauptschule schließt, sollen Bavier- und Grundschule Falkenstraße zusammengelegt, die Förderschule aufgelöst und die Grundschule Sandheide saniert werden.
Neben Awo und Heimatverein nutzen auch SSV Erkrath und TuS Erkrath die Aula seit Jahren regelmäßig für Veranstaltungen und Vereinsfeiern. Doch während die Vereine um geeignete Alternativen im Stadtgebiet konkurrieren müssen, bleibt in der Sporthalle der Schule zunächst alles beim Alten. „Wir können garantieren, dass die Halle für die nächsten Jahre weiterhin nutzbar ist“, sagt Schwab-Bachmann.
Vorerst werde nicht über einen Abriss nachgedacht. Helmut Messerich vom Sportamt koordiniert die Hallenmieten. „Die Mieter der Sporthalle brauchen sich keine Sorgen zu machen“, sagt Messerich. Im Gegenteil: „Wenn die Schule ausläuft, kann die Halle auch vormittags genutzt werden.“