Schulschwänzer werden bestraft
Der Schulausschuss beschäftigte sich mit unentschuldigt fehlenden Schülern — aber auch mit Asbest.
Erkrath. Kein Bock auf Schule? Das kommt vor. Betroffen davon sind mehrere Schulen im Stadtgebiet, teilte die Verwaltung bei der jüngsten Sitzung des Schulausschusses mit, aber zum äußersten, also zu Bußgeldbescheiden (80 Euro pro Tag) an die Eltern durch das Schulamt Mettmann, komme es nur in wenigen Fällen. 2015 habe es in Erkrath zwölf solcher Bescheide für Schüler an Grund- und Realschulen gegeben. Dennoch — ob sie es nun mit oder ohne Kenntnis der Eltern tun, ein- oder zweimal oder (Spitzenquote) bis zu 40 Schulstunden im Jahr oder auffällig oft vor oder nach großen Ferien: Die Schulschwänzer halten die Schulen auf Trab, sorgen für Verwaltungsaufwand, wie beispielsweise Susanne Adomeit, Leiterin der GGS Sandheide, im Ausschuss berichtete.
Susanne Adomeit, Schulleiterin
Erscheint ein Schüler nicht zum Unterricht, müssen die Eltern angerufen werden, denn um jedes unentschuldigt fehlende Kind mache sich die Schule erst einmal Sorgen, schließlich könne auf dem Weg zur Schule ja auch etwas passiert sein. Häufen sich die Fälle, müssten Briefe an die Eltern zwecks Stellungnahme verschickt werden, per Einschreiben mit Rückschreiben, so dass die Schule auch mit hohen Portokosten belastet werde. „Jede Schule hat diese Probleme. Meist sind unentschuldigt fehlende Schüler die Ausnahme, aber derzeit häufen sich die Ausnahmen“, so Adomeit. Irene Thomanek vom Schulverwaltungsamt vermutet, dass neben den üblichen Gründen wie Verlängerung der Schulferien nach vorn oder hinten aus Kostengründen auch die Anzahl der Flüchtlingskinder an einer Schule eine Rolle spielt: „Entweder sind die Kinder traumatisiert oder die Eltern sind gerade erst angekommen und haben so viele Probleme, dass sie die Schule nicht so ernst nehmen.“
Nicht nur fehlende Schüler, auch die Asbestbelastung von Schulen und anderen in den 70er Jahren errichteten Gebäuden bleibt Anlass zur Sorge. Auf Nachfrage der BmU-Fraktion berichtete die Verwaltung noch einmal zum Thema. Nachdem bereits feststeht, dass es im Schulzentrum Hochdahl asbesthaltige Wandputze und Spachtelmassen gibt, seien in weiteren Schulen und Sporthallen Materialproben entnommen worden, die Ergebnisse stünden aber noch aus. Bis dahin gelte dort wie bereits im Schulzentrum Hochdahl, dass Arbeiten an den Wänden nur noch von Fachfirmen ausgeführt werden dürfen, auch das einfache Einschlagen von Nägeln. So lange die Wände nicht großflächig beschädigt würden, gebe es keine nachhaltige Raumluftbelastung und somit keine Gefahr für die Nutzer der betroffenen Gebäude. Weiter informierte die Verwaltung darüber, dass die Mettmanner Hauptschule Borner Weg ab Februar 2017 zur Dependance der Erkrather Fuhlrott-Schule wird, damit die jetzt noch 150 Schüler der auslaufenden Einrichtung ihren Abschluss machen können. Für Erkrath habe das keine Konsequenzen, außer dass es einen Lehrer-Austausch in beide Richtungen gebe.