Spannende Jagd aufs Schweinchen

Beim Boule-Turnier spielten die Teams, die aus Belgien, den Niederlanden und Monaco angereist waren, um einen Wanderpokal.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Jedes Jahr am 1. Mai findet das internationale Bouleturnier in Erkrath statt. Der 30 Jahre alte Verein — Cercle des Pétanqueurs — richtet dieses offene Turnier aus und lud zur Teilnahme ein. Dieses Mal hatten sich 56 Teams in der Dreier- Formation, der sog. Triplette formé, angemeldet, aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik, aus Belgien, Holland und Monaco.

Gespielt wurde bei wahrlich keinem gutem Mai-Wetter auf dem Bouleplatz in der Gerberstraße und Norbert Koch, der sportliche Leiter des Vereins, hatte sich gemäß dem Titel „Neandertal Turnier“ in wärmendes Fell gehüllt.

Die knapp 170 Teilnehmer spielten in ihren Teams gegen ein anderes jeweils eine Stunde — dann schlug die Stunde der Wahrheit und die Punkte wurden addiert. Boule ist eine Lebensphilosophie, ein Stück Frankreich, wie es im Buche steht. Die Ruhe und Gelassenheit zeichnen es aus. Aber, wer Boule für ein reines Freizeitvergnügen hält, wurde hier eines besseren belehrt: Es gibt National- meisterschaften, Europameisterschaften und Weltmeisterschaften und der dritte Sieger der letzten Weltmeisterschaft, die in Gent stattfand, Moritz Rosik, nahm auch in Erkrath teil. Dennoch ist es ein Spiel für alle, jeder ist — auch ohne Vorkenntnisse — im Verein willkommen und findet dort Mitspieler. Dass auch ältere Sportbegeisterte ihren Verein lieben, davon zeugt die wohl älteste Spielerin. Mit 91 Jahren ist Marianne Moog noch aktives Mitglied.

Das älteste Team kam im Durchschnitt auf stolze 213 Jahre und das jüngste auf 66 Jahre. Dieses Jahr wurde zum ersten Mal, neben dem Preisgeld, auch um einen neu gestifteten Wanderpokal gekämpft, den sich ein Team aus NRW sichern konnte. Das Preisgeld resultiert aus den Startgeldern, die sich pro Team auf 15 Euro belaufen. Der Vorsitzende, Helmut Gerads, lenkt seit nunmehr vier Jahren die Geschicke des Vereins und zeigte sich sehr zufrieden mit den Leistungen und der Größe des Turniers. Der Integrationsgedanke ist den Erkrathern wichtig: Jung und Alt, Arm und Reich, Einheimischer und Zugezogener — beim Boule sind alle gleich.