Erkrath Die Ukulele kann faszinieren
Erkrath · . „Bewegung und Musik sind elementare Grundbedürfnisse des Menschen“, so der Sportpädagoge Norbert Koch, der bis zu seiner bevorstehenden Pensionierung für die Ausbildung, etwa für Übungsleiter beim Landessportbund, verantwortlich war.
Und schon war der begeisterte Musik- und Sportfreund bei seinem Lieblingsinstrument – der Ukulele.
In grauer Vorzeit überquerte dieses Gitarren ähnliche Instrument von Portugal kommend den Atlantik und landete nach Umrundung Südamerikas im Pazifik und letztendlich auf Hawaii. Dort geriet es im Laufe der Jahre zum beliebtesten Instrument, was sicherlich auch an der recht einfachen Handhabung lag. Denn, so Norbert Koch „nach einem Kurs von drei Stunden ist man in der Lage, drei Akkorde zu spielen, mit denen sich zig Lieder begleiten lassen.“
Die Ukulele hat nur vier Saiten und nicht wie die Gitarre sechs
Im Gegensatz zur Gitarre verfügt die Ukulele nur über vier statt sechs Saiten und die Griffe für den c-Dur, f-Dur und a-moll-Akkord sind denkbar einfach. Vor allem: man kann die Ukulele überall mit hinnehmen; ob am Strand oder beim Picknick, eine Ukulele birgt einfach den Zauber, Lieder begleiten zu können und Musik animiert wiederum zur Bewegung. Wichtig: Musik und Bewegung fördern die Bildung. Das haben namhafte Gelehrte schon vor langem festgestellt.
So veranstaltet der emsige Pädagoge in Zusammenarbeit mit dem Begegnungszentrum an der Gerberstraße zunächst einmal drei Kurse, jeweils für drei Stunden und freut sich jetzt schon auf die erfolgreichen und strahlenden Teilnehmer, die zum Teil in fortgeschrittenem Alter ihre ersten musikalischen Erfolgserlebnisse bestaunen können. Die Kurse richten sich an alle, die schon immer ein Instrument lernen wollten, an Eltern, Großeltern mit oder ohne Enkel(n), (ab sieben Jahren), Erzieherinnen und Erzieher, Altenpflegerinnen und Altenpfleger. Gerade der Zugang zu alten, gar dementen Menschen gelingt mit Musik besonders gut.
Das hat Norbert Koch vor einigen Jahren auch am Bett seiner demenzkranken Mutter erlebt. Über die schlichten Klänge der Ukulele und Lieder, an die die alte Dame sich trotz Demenz erinnern konnte, gelang eine Nähe und ein stilles Vertrauen bis hin zu ihrem Tod, denn das Musikgedächtnis stirbt zuletzt.
Diese Erinnerungen lassen den nunmehr (noch) über viel Freizeit verfügenden Freund der Ukulele nicht ruhen –, er möchte ganz vielen Menschen dieses zufrieden und stolz machende Gefühl vermitteln.
Wie lernte er die Ukulele kennen? Nach seinem Studium an der Sporthochschule Köln lernte der junge Student Gitarre, da anders als heute, damals ein musikalisches Fach zur Ausbildung gehörte. Und irgendwann nahm er an einem Seminar teil, das auch zwei Russen besuchten, – mit ihren Ukulelen. Von dem Moment an war es um den jungen Sportpädagogen geschehen, denn der Zusammenhang zwischen Musik und Bewegung liegt wahrlich auf der Hand –, man muss nur Kindern zuschauen, wie sich sich rhythmisch bewegen, sobald Musik erklingt.
Musik gilt als ein Schlüssel zum Leben und die Ukulele schafft leichten Zugang. An die 50 Instrumente hat Norbert Koch sich angeschafft, auch weil er niemandem absagen möchte, weil kein Instrument vorhanden ist. Ebenso spielt der geringe Preis eine soziale Rolle: Eine einfache Ukulele ist schon für 80 bis 90 Euro zu haben.
Selbst Erkrankungen können gemildert werden. Eine Kursteilnehmerin, deren Finger von Arthrose geplagt waren, erlebe nach einem Jahr Übung, dass ihre Finger beweglicher wurden und die Schmerzen abnahmen. Nun freut sich Norbert Koch auf ganz viele neue Gesichter, in denen sich der Zauber seiner Ukulele widerspiegelt. Eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich unter: