Stadt Erkrath modernisiert Beleuchtung
Die Stadtwerke haben 550 LED-Leuchten installiert, die jährlich 230 000 Kilowattstunden Strom sparen.
Erkrath. Stadtwerke-Chef Gregor Jeken hat es schon gemerkt: Die Erkrather Bürger sparen Strom. Seit die Kilowattstunde immer teurer und teurer wird, überlegt sich der ein oder andere wohl zwei Mal, wo abends in der Wohnung noch das Licht brennen muss. Dazu kommt die Umstellung der Glühbirnen. Zwar hat der ein oder andere noch ein Lager mit 60-Watt-Birnen, doch die meisten dürften mittlerweile stromsparende Modelle nutzen. Da möchten die Stadtwerke nicht hinten anstehen.
Rund 540 Straßenlaternen sind jetzt durch moderne LED-Leuchten ersetzt worden. Davon sind 340 sogenannte technische LED mit den Namen „Case“ und „Twin“ von der Firma Hella, die nur für die Straßenbeleuchtung eingesetzt werden. Sie stehen etwa an der Haaner-, Fuhlrott- und Max-Planck-Straße.
Die Leuchten sind in vier verschiedenen Stufen zwischen 21 und 84 Watt regelbar. In den Nachtstunden laufen sie nur noch auf der Hälfte der Leistung. Dazu kommen etwa 200 sogenannte dekorative Leuchten mit dem Namen „Calla“, die vorwiegend in Wohnstraßen wie dem Hochdahler Nelkenweg oder in Teilen von Kempen installiert wurden. Sie sehen in der Tat aus wie die gleichnamige kelchförmige Zierblüte. „Wir sind froh, dass wir die alten Stromfresser los sind“, sagt Rainer Wilking, Teamleiter Netzservice/Straßenbeleuchtung.
Vorrangig ersetzt wurden die alten „Quecksilber-Dampfleuchten.“ Die sind nicht nur enorme Stromfresser, sondern produzieren auch UV-Strahlung und ziehen so nachts hordenweise Insekten an. Experten haben errechnet, dass pro Jahr in Deutschland rund 180 Milliarden Insekten sterben, weil sie nach stundenlangem Anfliegen der Laternen ermattet sind.
Durch die Umstellung sparen die Stadtwerke viel Geld: Rund 230 000 Kilowattstunden weniger Strom werden pro Jahr verbraucht, dazu kommt eine CO2-Ersparnis von rund 154 Tonnen. Pro Jahr werden so rund 38 000 Euro an Stromkosten weniger fällig.
Die Laternen haben sich die Erkrather übrigens selbst ausgesucht. Die 22-Modell-Laternen waren nicht nur auf der Seite der Stadtverwaltung im Internet zu bestaunen, sondern auch in einem LED-Musterpark — mehreren Straßen im Ortsteil Kempen - aufgebaut. Dabei achteten die Bürger gar nicht so sehr auf das Design der Lampen, vielmehr beschäftigten sie sich mit Fragen der Licht- und Strahlkraft.
Ein Jahr lang testete die Stadt die Lampen im Musterpark, weil sie auch selbst Erfahrungswerte mit den neuen Laternen sammeln wollten. Im Fokus stand unter anderem, wie störanfällig die modernen Laternen sind, wie dicht gegen Regenwasser und wie schnell sie verschmutzen.