Tafel will viele Päckchen packen

Die Erkrather Tafel verteilt im Advent wieder wie gewohnt Weihnachtspäckchen.Rund 450 Pakete werden jedes Jahr in der Stadt benötigt.

Foto: Janicki

Erkrath. „Gut 370 Pakete sind 2015 abgegeben worden“, erinnert sich Jürgen Mann, Vorsitzender der Erkather Tafel: „Die Zahl ist in den letzten drei Jahren in etwa konstant geblieben.“ Damit niemand leer ausgeht, packt das Tafel-Team aus dem Lebensmittelbestand in der Ausgabestelle zusätzlich zu den gespendeten Pakten noch eine Sicherheitsreserve. Denn zu Weihnachten kommen in der Regel mehr Abholer als an anderen Tagen.

Gut 115 sind es derzeit an den regulären Abholtagen. Sie versorgen rund 900 Menschen. Die Zahl sei nur moderat gestiegen, versichert Schatzmeister Helmut Heesen: „Wir hatten mal eine Spitze, als viele Flüchtlinge nach Erkrath kamen, doch die Zahlen haben sich inzwischen relativiert.“ Abholer mit Bezugsberechtigung nach SGB II seien seit Anfang des Jahres um 23 Prozent zurückgegangen und auch die Zahl der leistungsberechtigten Asylbewerber sei gesunken, sagt er.

So mancher ehemalige Tafel-Kunde habe inzwischen einen Job gefunden. Während andere Tafeln im Umland über rückläufige Lebensmittelspenden klagen, verzeichnen die Erkrather einen leichten Anstieg und können jährlich rund 175 Tonnen Lebensmittel verteilen. „Brot, Gemüse und Obst haben wir immer ausreichend“, erklärt Jürgen Mann. Sorgen machen ihm jedoch die immer weniger werdenden Spenden an diversen Molkereiprodukten.

Dafür, dass die Tafel das ehemalige Schulgebäude an der Schmiedestraße als Lebensmittel-Ausgabestelle nutzen darf, sind Heesen und Mann sehr dankbar. Doch wie es auf Dauer mit dem städtischen Gebäude weitergeht, wissen sie nicht. „Eigentlich ist die Schmiedestraße optimal“, so Mann: „Es gibt eine Überdachung, Sanitäranlagen, die Ausgabestelle liegt im Erdgeschoss und wir sind hier hinter Bäume ein wenig versteckt, so dass es auch keinerlei Probleme mit den Nachbarn gibt.“

Aus Hygiene- und Sicherheitsgründen gewähren die ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeiter immer nur zehn bis 15 Abholern gleichzeitig Einlass. Für jede Familie darf jeweils nur eine Person einkaufen kommen; mitgebrachte Kinder müssen daher im Eingangsbereich warten. Die Tafel-Mitarbeiter haben dort „ein Auge“ auf sie, sagt Mann.

Eine Tafel-Kundin wollte sich Anfang September an diese Regeln nicht halten und ließ letztlich sogar die Polizei rufen, als man ihr verbat, mit Kind und Kinderwagen einzutreten. Zum Glück kommen solche Fälle nur sehr selten vor, so Heesen: „Viele Abholer bedanken sich sogar nach jedem ‘Einkauf’.“ Was es bei den Weihnachtspäckchen zu beachten gilt: Nicht in die Pakete gehören Alkohol und Zigaretten sowie frische Lebensmittel. Hinein darf Haltbares wie zum Beispiel Kaffee, Tee, Kakao, Dosenmilch, Marmelade, Honig, Plätzchen, Nudeln, Instantsuppen, Konserven, Zucker, Mehl, H-Milch, Backpulver, Vanillezucker, Mandeln, Nüsse, Rosinen, Plätzchen, Stollen und Süßigkeiten, außerdem Kerzen, Servietten oder eine Weihnachtskarte. Den Päckchen sollte eine Inhaltsliste beigefügt werden, aus der hervorgeht, für wie viele Personen der Inhalt gedacht ist. Spender können ihre Weihnachtspäckchen am Freitag, 16. Dezember, von 10 bis 17 Uhr im Rathaus, Bahnstraße 16, im Gymnasium Hochdahl, Rankestraße 4-6, und im Office-Center, Niermansweg 11-15, abgeben. Ausgabe an Tafel-Kunden und weitere bezugsberechtigte Personen ist am Montag, 19. Dezember, von 10 bis 12 Uhr im Rathaus, Bahnstraße 16, und von 15 bis 17 Uhr im Gymnasium Hochdahl, Rankestraße 4-6.