Verein „füreinander“: Ein Baustein zur Integration

Der Verein „füreinander“ kümmert sich seit einem Jahr um junge Menschen. Das „Mosaik“ besuchen 50 Kinder pro Woche.

Hochdahl. „Das erste Jahr war hervorragend“, bilanziert Marc Stosberg. Im März 2012 wurde der Verein „füreinander e.V.“, dessen 1. Vorsitzender er ist, gegründet. Die Losung, Menschen zu dienen, füreinander einzutreten und das Leben miteinander zu gestalten, die „füreinander“ als Leitgedanken gilt, „kommt gut an“. In der Hauptsache versteht der Verein sich als Träger für Projekte.

Die Begegnungsstätte „Mosaik“ ist eines davon. Drei Mal wöchentlich treffen sich Kinder und Teenager in einer eigens dafür angemieteten Wohnung, „nicht irgendwo, sondern an der Immermannstraße“, also dem Herzen Sandheides. Dienstags steht kochen und backen auf dem Programm, der Mittwoch ist reiner Mädchentag, der Freitag den Jungs vorbehalten.

„Durchschnittlich 50 Kinder kommen regelmäßig pro Woche“, sagt Linda Burghoff, bislang einzige feste Mitarbeiterin mit einer 75-Prozent-Stelle und Mosaik-Leiterin. Die Kerngruppe ist zwischen sechs und 14 Jahren, 90 Prozent von ihnen haben Migrationshintergrund.

„Wir bieten nur an, worauf unsere Besucher wirklich Bock haben“, sagt Burghoff. Es gibt Spiele für drinnen und draußen, bei Schlechtwetter muss der Bewegungsdrang nicht eingeschränkt werden. Auch Boxen gehört mit zum Angebot.

Dass die Mädchen gerne tanzen und singen, ist das Ergebnis auf die Nachfrage, wie das Angebot noch erweitert werden kann. Bei den Jungs stehen sportliche Wettbewerbe hoch im Kurs. Zwar zählt der Verein bislang weniger als 20 Mitglieder, darauf kommt es aber nicht an.

Wichtig sind die 30 aktiven Ehrenamtler sowie der unterstützende Freundeskreis. Denn im nächsten Schritt will „füreinander“ weitere Projekte anbieten, sich noch enger und besser vernetzen. „Wir sind keine Mitbewerber zu anderen Einrichtungen, wir verstehen uns als Ergänzung“, führt Stosberg aus.

Eng ist zum Beispiel die Kooperation mit der Grundschule im Quartier. „Bislang haben wir hauptsächlich Beziehungsarbeit geleistet“, resümiert Stosberg das erste Jahr. „Als nächstes soll bei schulischen Bedürfnissen geholfen werden.“ Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe sollen das Programm komplettieren.

Und die Finanzen? Wenn dienstags gekocht wird — übrigens fleischlos, weil viele der jungen Köche Muslime sind — kostet das die Teilnehmer keinen Cent. Mit 40 000 Euro war der „Haushalt“ 2012 beziffert, eine Summe, die durch Spenden zusammen kam. 7000 Euro davon sind doppelt wertvoll, das hätte die Wohnung eigentlich an Miete gekostet.

Allerdings musste die bislang nicht gezahlt werden. „Unser Anliegen sind aber nicht allein die Finanzen“, sagt Marc Stosberg. „Zeit ist die höchste Währung. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen sich bei uns engagieren würden.“ Außer weitere Ehrenamtler zu finden, ist eine weitere Vollzeitstelle geplant.