Vorstoß zur Gesamtschule gescheitert
Nach einer Diskussion um eine Elternbefragung durch die Stadtschulpflegschaft bleibt es dabei, dass der Entwicklungsplan abgewartet wird.
Erkrath. Über die bestehende Schullandschaft in Erkrath haben die Mitglieder des Ausschusses für Sport und Kultur schon oft und ausgiebig diskutiert. Und immer mit dem gleichen Ergebnis. SPD und Grüne wollen so schnell wie möglich eine Elternbefragung durchführern, damit deren Wünsche künftig berücksichtigt werden, beispielsweise nach der Einrichtung einer Gesamt- oder Sekundarschule.
CDU und BmU dagegen wollen erst einmal den Schulentwicklungsplan fortschreiben. Das soll im nächsten Jahr geschehen. Der soll dann mit Zahlen belegen, wie viele Schüler in den nächsten Jahren beschult werden müssen.
Dienstagabend stand das Thema erneut auf der Tagesordnung. Und um es gleich vorwegzusagen, am Ergebnis hat sich nichts geändert. Hintergrund der erneuten Diskussion war eine Befragung der Stadtschulpflegschaft unter den Grundschuleltern.
Die waren gefragt worden, auf welche Schule sie ihr Kind unter den aktuellen Voraussetzungen schicken würden und auf welche, wenn es eine Gesamtschule gebe. Veröffentlicht wurde das Ergebnis nie, aber den Grünen und schließlich den anderen Fraktionen vorgelegt.
Der Vertreter der Stadtschulpflegschaft im Ausschuss wollte sich Dienstagabend zu der Umfrage nicht äußern. Das übernahm Sandra Ernst von den Grünen. Demnach hätten sich in der Umfrage 45 Prozent der befragten Eltern für eine Gesamtschule ausgesprochen. Für Volker Teich von der SPD stand fest: „Diese Abfrage hätte die Stadt machen müssen“. BmU und CDU dagegen hegten Zweifel an der Legitimation der Umfrage. „Wo Stadtschulpflegschaft drauf steht, ist nicht wirklich Stadtschulpflegschaft drin“, erklärte Christian Ritt von der BmU. Denn anscheinend hatten nur Teile der Stadtschulpflegschaft in Eigenregie diese Abfrage initiiert. Und die wurde auch nicht an allen Erkrather Grundschulen durchgeführt. Die Sechseckschule machte nicht mit.
Kritik hagelte es vonseiten der CDU auch an der Form der Abfrage. Als Anhang habe es für die Grundschuleltern nur Informationen zur Gesamtschule gegeben, nicht aber zu den anderen Schulformen, kritisierte Marc Hildebrand.
Am Ende der Diskussion blieb alles so, wie die politische Mehrheit es auf den Weg gebracht hatte. Die Verwaltung wird im nächsten Jahr die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans für Erkrath vergeben. Aufgrund der darin aufgeführten Zahlen soll dann erneut über die Schullandschaft in Erkrath gesprochen werden.
Die sieht derzeit so aus: zwei Gymnasien, zwei Realschulen und eine Hauptschule. Laut Gutachter würden bei Einrichtung einer Gesamtschule in Erkrath drei bestehende Schulen, nämlich ein Gymansium ,eine Realschule und die Hauptschule, geschlossen werden. Die BmU könnte sich deshalb eher die Etablierung einer Sekundarschule vorstellen. So könnte das Gymnasium neben der neuen Schulform weiterhin bestehen.
Grünen und SPD jedoch geht das alles nicht schnell genug. Deshalb plädierten sie dafür, die Eltern so schnell wie möglich ganz offiziell zur Schullandschaft zu befragen und nicht erst die Fortschreibung des Schulentwicklungsplans abzuwarten. Denn davon hätten viele der jetzigen Grundschüler nichts mehr.