Werbung mit dem Mühlrad

Projekt: Studenten haben Ortsschilder entworfen. Eine Dachmarke soll die Stadtteile verbinden.

Erkrath. „erlebe Erkrath“ heißt das Motto ihres Entwurfs, mit dem die Design-Studenten von der Fachhochschule Düsseldorf, André Schiffer und Anastasios Koupantsis, im vergangenen Herbst den Wettbewerb „Urban Design Erkrath“ gewonnen haben. Sie sollten gestalterische Lösungen für die Ortseingange in Erkrath entwickeln und haben dafür das Millrather Mühlrad aus dem Erkrather Stadtwappen abstrahiert. Weil Erkrath aus ihrer Sicht eine grüne Stadt ist, haben sie es mit traditionellem Dunkelgrün sowie einem frischem Grün verstehen. Auf 2,40 Meter hohen Steelen soll ihr Mühlensignet mit dem Durchmesser von einem Meter unter dem Motto „erlebe Erkrath“ für die Stadt werben.

Und nicht nur das: „erlebe Erkrath“ soll zur Dachmarke werden für Natur, Kultur und Erlebnis. „Es soll das Erkrather Image prägen und ein besseres Gefühl für die Stadt geben“, sagte Schiffer am Dienstag den Politikern im Stadtentwicklungsausschuss. Denn die Studenten haben ihren Entwurf überarbeitet und weiterentwickelt.

„Hier gibt es viele Maßnahmen, aber die stehen alle für sich“, sagte Schiffer. „Wir wollen sie bündeln“, erläuterte er und meinte zum Beispiel das Einbeziehen des Arbeitskreises Tourismus. „Erkrath hat eine ganze Menge zu bieten, das muss man herauskehren“, findet Schiffer. Aber: „,erlebe Erkrath‘ ist ein Versprechen; das muss gehalten werden, um glaubwürdig zu bleiben“, forderte Schiffer und betonte noch einmal: „Das Konzept ist mehr als nur neue Ortseingangsschilder.“

Sieben Stück würden zwischen 28 000 und 45 000 Euro kosten. Baut man das Konzept „erlebe Erkrath“ aus, kommen weitere Ausgaben hinzu. Im Ausschuss beliefen sich Schätzungen auf bis zu 100 000 Euro. Für CDU und FDP, die das Projekt ebenso begrüßten wie SPD, BmU und Grüne, ist das zu viel Geld, um in das Projekt noch in diesem Jahr einzusteigen, obwohl der Kämmerer 40 000 Euro im Haushaltsplanentwurf für die Ortseingangsschilder bereits angesetzt hat.

„Wir sind alle begeistert, aber es wäre unverantwortlich, wenn wir ein neues Loch in unsere Haushaltskasse reißen würden“, sagte Regina Wedding (CDU). Inge Berkenbusch (FDP) verwies auf das größte städtische Defizit aller Zeiten: „Ich würde es begrüßen, wenn Sponsoren für die Eingangsschilder gefunden würden.“ Bernhard Osterwind (BmU) plädierte dafür, das Projekt in das Stadtentwicklungskonzept einzubinden.

Am Ende der Diskussion einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, dass der Entwurf umgesetzt wird — allerdings ohne konkrete Zeitangabe. Damit gaben sie grünes Licht für das Aufstellen der Schilder und die Verwendung des Signets für kulturelle und touristische Aktionen.