Wie Schüler netzwerken lernen

Das Gymnasium am Neandertal nimmt an einem speziellen Online-Bootcamp für digitale Bildung teil.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Instagram und Snapchat, Bloggen, Live-Hacking, iPad&Co., Medienknigge und Youtube — das alles sind Workshops, die an den vier Projekttagen im „Online Bootcamp“ am Gymnasium am Neandertal in der neunten Jahrgangsstufe auf dem Stundenplan stehen.

Das Online-Bootcamp ist ein interaktives Bildungsformat der BG 3000 IT Modellregion in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, unter der Schirmherrschaft von Michaela Noll. Ziel der Workshops ist es, den Jugendlichen mit Unterstützung von jungen Trainern, mehr Medienkompetenz zu vermitteln und ihre Kenntnisse im Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken, die längst fester Bestandteil des Alltags sind, zu vertiefen.

Simone Stein-Lücke, Gründerin der BG 3000

Sie sollen keine „doofen User“ mehr sein, sondern man will sie schützen und dabei unterstützen, die Technik besser zu beherrschen, so Simone Stein-Lücke, Gründerin der BG 3000. Dabei werden die modernen Medien keinesfalls verteufelt — ferner sollen der respektvolle Umgang geschult und die Schüler angeregt werden, die Medien nicht nur passiv zu konsumieren, sondern auch aktiv mitzugestalten.

Entstanden ist die Idee für das Online-Bootcamp durch die Patenkinder der BG 3000-Gründerin, die in Norwegen und Frankreich leben. „Dort bedeutet digitale Bildung etwas völlig anderes als in Deutschland“, so Stein-Lücke. Besonders der Workshop „Youtube“ stößt bei den Jugendlichen auf große Begeisterung. „Youtube-Stars“ werden immer erfolgreicher und verdienen teilweise mit ihren Videos enorme Summen. Das Hobby zum Beruf machen — das ist auch der Traum vieler Schüler. Viele verlangen sogar weitere Workshops zum Thema „Existenzgründung“ und wollen konkret wissen, wie man denn mit Youtube zu Geld kommen kann.

Dass das aber keineswegs leicht ist und nur vor der Kamera stehen beinhaltet, sondern mit sehr viel Zeitaufwand und Arbeit verbunden ist, erklärt Julian Weissbach, als „Julez“ selber auf Youtube bekannt. Mit ihm schauen die Jugendlichen im Workshop „Broadcast Yourself — von der Idee zum eigenen Youtube-Channel“ verschiedene Videos und versuchen diese im Hinblick auf verschiedene Kategorien — wie Zeitaufwand, benötigte Tage zum Schneiden oder Materialkosten — zu bewerten. Dabei wird den Schülern klar, dass es bei Youtube einige Management-Strukturen braucht, um dann wirklich erfolgreich zu sein.

In Zukunft möchte das Gymnasium auch in der Oberstufe mit ähnlichen Projekten weitermachen, um die Kenntnisse zu vertiefen. Das Online-Bootcamp wird bundesweit an Schulen angeboten.

ks@bg3000.de