Zunftbaum zeigt die Vielfalt des Handwerks
Der Handwerkerkreis will so auf die Rolle der Gewerke als Arbeitgeber hinweisen.
Erkrath. Sie rosten nicht, sie trotzen Wind und Wetter und stehen für eine oftmals jahrhundertealte Tradition: die Zeichen der Handwerkerzünfte. Seit Samstag thronen sie — aus rostfreiem Stahl gelasert — gemeinsam mit dem Stadtwappen auf den „Ästen“ des zehn Meter hohen Zunftbaumes vor der Stadthalle Erkrath.
Mit dem Zunftbaum will der Handwerkerkreis nicht nur auf die Rolle des Handwerks als wichtiger Arbeitgeber und Ausbildungsinstitution hinweisen: „Wir möchten mit dem Zunftbaum Dankeschön sagen — der Stadt und den Bürgern“, so der Handwerkskreis-Vorsitzende, Dachdeckermeister Olaf Grau.
Die Tradition des Zunftbaumes kennt man aus dem süddeutschen Raum. Die Idee, diese Tradition nach Erkrath zu holen, entstand vor gut vier Jahren. Die Realisierung erfolgte in Etappen, woran sich Bürgermeister Arno Werner in seiner Rede schmunzelnd erinnerte: „Die Handwerker haben es ganz schön spannend gemacht.“ Erst wurde ein Loch ausgehoben — dann passierte lange Zeit nichts und erste Bürgerfragen liefen im Rathaus auf.
Dann wurde das Stahlrohr — das heute deutlich erkennbar den Stamm des Baumes bildet — aufgestellt und die Fragen, was das wohl werden mag, gingen weiter. Bei der Installation der ersten Querstreben gipfelten die Grübeleien schließlich in „makaberen“ Spekulationen, so Werner.
Der Bürgermeister war es dann schließlich auch, der als erster dem stählernen Stahlkonstrukt sein „Blätterkleid“ verleihen durfte: Mit dem Hubsteiger brachten ihn die Dachdecker in luftige Höhe, wo er das Wappen Erkraths als Baumspitze platzierte. Seinem Beispiel folgten im Laufe der Feier Vertreter aller Gewerke und brachten insgesamt 20 Innungsinsignien mit einem Durchmesser von jeweils 50 Zentimetern als weitere Blätter des Baumes an.
Während die Großen mit Neandertaler Landbier anstießen, konnten sich die jüngsten Besucher ihr erstes eigenes Bild vom Handwerk machen — und es im Rahmen einer großen Malaktion gleich auf Papier festhalten. Die schönsten Bilder wurden prämiert und sollen demnächst ausgedruckt als buntes Banner einen Bauzaun schmücken, mit dem der Handwerkerkreis künftig für sich werben will.