Beeindruckende Bilanz 100. Frühstücks-Treffen für Frauen in Haan
Haan · Seit 1986 treffen sich engagierte und interessierte Frauen in Haan zum Austausch, zu Vorträgen und zum Genießen. Jetzt steht die 100. Auflage an.
Die Idee entstand in der Schweiz. Dort, in Zürich, fand 1983 das erste Frühstücks-Treffen für Frauen statt. „Es trafen sich junge Frauen, die sich einen Morgen für sich wünschten, an dem sie genießen können und nicht über die Arbeit reden“, berichtet Renate Köhler.
So wurde ein Raum in einem Hotel gemietet, es wurde für eine Kinderbetreuung gesorgt und eine Referentin eingeladen. „Es kamen gleich 500 Frauen.“
In Haan wurde man nur drei Jahre später auf diese Frühstücks-Treffen für Frauen aufmerksam. „Wir wollten es uns angucken“, erinnert sich Renate Köhler. Also fuhren einige Haaner Frauen zu einem dieser Treffen nach Gießen – und waren begeistert. Das wollten sie auch in Haan haben. Deshalb fragten sie gleich die Referentin des Morgens, ob sie den Vortrag auch in Haan halten würde. „Wir bekamen ein fröhliches Ja“, sagt Köhler.
Das erste dieser Treffen fand 1986 in der Waldschänke statt. „Es waren gleich zu Anfang 180 Frauen“, betont Renate Köhler. Das Thema war damals „Die Mutter als Schicksal“. Schon 1987 mussten die Frühstücks-Treffen für Frauen in die Aula des Gymnasiums umziehen, wo sie für 30 Jahre blieben. Im Jahr 1988 wurde dann der Verein Frühstücks-Treffen für Frauen Deutschland gegründet. Das Konzept der Treffen ist bis heute gleich geblieben. „Es gibt einen Impulsvortrag, ein gemeinsames Frühstück und Kinderbetreuung“, sagt Renate Köhler, die von Anfang an in Haan dabei ist.
„Wichtig ist uns der Glaube an Jesus Christus“, sagt sie. „Von daher möchten wir Hilfestellung fürs Leben geben den Frauen, die kommen.“ Auf die christlichen Inhalte der Impulsvorträge wird großen Wert gelegt, trotzdem herrscht Offenheit, denn der Trägerkreis, der die Treffen organisiert, ist überkonfessionell und setzt sich aus Frauen aus der evangelischen und der katholischen sowie der freien evangelischen Gemeinde zusammen. Insgesamt sieben Frauen bilden den Trägerkreis. Tatkräftig unterstützt werden sie von 20 weiteren Ehrenamtlichen.
Steffi Hamm hat immer wieder zusammen mit ihrer Mutter die Frühstücks-Treffen für Frauen besucht. Irgendwann kam die Frage aus dem Trägerkreis, ob sie sich engagieren möchte. „Ich möchte, wenn ich 80 bin, noch einen Ort haben, wo es mich umfängt“, begründet sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit. Veronika Bickenbach hat über ihren Mann, der in der Freien evangelischen Gemeinde aufgewachsen ist, von den Treffen erfahren. „Ich war bei den Themenvorträgen“, sagt sie. Die fand sie sehr interessant und die Gemeinschaft nett.
Ursula Berns ist seit rund 20 Jahren dabei. „Ich lebe schon lange in Haan und habe immer wieder die Plakate gesehen“, erzählt sie. Sie war beruflich eingebunden. „Als ich einmal nicht beruflich beschäftigt war, bin ich hingegangen.“ Und sie ist dabei geblieben.
Ute Rentrop ist seit 30 Jahren dabei. „Ich habe schon als relativ junge Frau die Treffen besucht“, erinnert sie sich. Damals hatte sie kleine Kinder. „Die Betreuung war so toll, die hat meinen Kindern viel Spaß gemacht.“ Giselind Schöttler ist erst seit fünf Jahren dabei. „Die Themen sind spannend“, sagt sie. „Und ich finde es faszinierend, dass sich so viele christliche Frauen versammeln.“ Gisela Bartel kam durch einen Gesprächskreis zu den Frühstücks-Treffen für Frauen nach Haan. „Ich kannte die Treffen schon von Solingen“, sagt sie. Doch dort wurden sie nicht weitergeführt: „Ich finde die Atmosphäre mit den vielen Menschen sehr sehr schön.“
Seit dem ersten Frühstücks-Treffen für Frauen in Haan sind insgesamt 26 000 Besucherinnen dagewesen. „Das ist einmal ganz Haan“, sagt Renate Köhler. Für die Impulsvorträge sorgten 75 Referenten, darunter Journalisten, Theologen, Ärzte, Liedermacher, Autoren, Musiker, Ordensschwestern. Seit die Aula des Gymnasiums umgebaut wurde, finden die Frühstücks-Treffen in den Räumen der Freien ev. Gemeinde statt. Zweimal im Jahr – einmal im Frühling, einmal im Herbst – wird ein solches Frühstücks-Treffen für Frauen organisiert. Der Eintritt kann – Dank der Referenten, die nur wenig Honorar nehmen, und des ehrenamtlichen Engagements der Frauen – moderat gehalten werden. Nun freuen sich alle auf das 100. Frühstücks-Treffen für Frauen.