Lore Duwe und Katharina Hüsch Benefizprogramm in Wuppertaler Citykirche: Stimmungsvolle Songs treffen auf Mundartgeschichten

Wuppertal · Am Freitag kamen 100 Jahre Bühnenerfahrung zusammen.

Katharina Hüsch (links) und Lore Duwe luden zu „Jazz & Pop meets Wuppertaler Original“.

Foto: Kevin Bertelt

Für ein denkwürdiges Benefizprogramm sorgte am Freitag der Förderverein des christlichen Hospiz Wuppertal-Niederberg. Unter dem Motto „Jazz & Pop meets Wuppertaler Original“ kamen 100 Jahre Bühnenerfahrung zusammen. Die Bühne der Citykirche Elberfeld teilte sich die Sängerin und Pianistin Katharina Hüsch mit Lore Duwe, die in gewohnter Plattkaller-Manier Anekdoten erzählte und Kabarett spielte.

Auch mit 89 Jahren denkt Duwe nicht ans Aufhören. Wenig erstaunlich bei der Laufbahn der Schauspielerin und Tänzerin, die seit dem 13. Lebensjahr auftritt, in Tom Tykwers „Der Krieger und die Kaiserin“ mitspielte und dank Pina Bauschs „Kontakthof“ international gefeiert wurde. Nicht mal halb so alt ist Katharina Hüsch, die wie Duwe früh angefangen hat. Nach einem Gesangsstudium in den Niederlanden startete sie mit eigenen Songs durch. Von Bochum aus geht Hüsch solo oder mit Band auf Tour. Beide zusammen brachte Klaus Hunschede, erster Vorsitzender des Fördervereins. Zum Abschluss seiner jüngsten Spendensammlung hatte sich der Verein ein künstlerisches Highlight gewünscht. Von Mai bis August unterstützte die Bethe-Stiftung die Spendenakquise mit einer Verdoppelungsaktion. Der Scheck in Höhe von 50 000 Euro, den Hospiz-Leiterin Jennifer Thielen entgegennahm, stimmte darauf ein. Der verdoppelte Erlös von 100 000 Euro soll dem Hospiz an der Höhenstraße in vollem Umfang zugutekommen. Unter anderem für eine Neugestaltung des Gartens und des „Raumes der Stille“. Das Publikum in der Citykirche erlebte Lore Duwe lebendig wie eh und je. Die Geschichtenerzählerin mischte munter Elberfelder Platt und Hochdeutsch. „Lörkens“ Erinnerungen an die Nachkriegsjahre (Wuppertaler Straßenbahn!) wechselten sich mit Reiseerlebnissen ab: „Land und Leute haben mich immer interessiert.“ In Perücke und Kittelschürze mimte sie die Toilettenfrau, die aus ihrem Arbeitsplatz eine Kommunikationsbörse macht. Der Versicherung, nichts auszuplaudern, folgte Sekunden später die nächste Klatschgeschichte. Zwischendurch lockte sie ihre Zuhörer aus der Reserve. Nachfragen waren ausdrücklich erlaubt, groß die Freude, wenn Gäste das eine oder andere Wort Platt beisteuerten. Katharina Hüsch widmete sich am Flügel Rock- und Popsongs, die sie gern auch bei Gastauftritten im Hospiz Niederberg spielt. Der Melodienreigen reichte vom Janis-Joplin-Klassiker „Me and Bobby McGhee“ bis zum Jazzstandard „Summertime“. Hinzu kamen eigene Kompositionen. „Das bin ich“ war eine Ballade, bei der sie leisere Töne bevorzugte. Im Text verbanden sich Reminiszenzen an die Kindheit mit dem Blick auf „mein späteres Ich“. Im Wechsel mit Duwes Alltagsgeschichten ergab das ein harmonisches Ganzes.