Viele Anmeldungen und großes Kundeninteresse Erfolgreicher Start für Haaner Hoftrödel

Haan · Über den Erfolg der Veranstaltung war so mancher Anbieter selbst überrascht: Schon früh am Tag zeigten sich Kunden am ersten Haaner Hoftrödel interessiert.

Auch Andre und Simone beteiligten sich am ersten Haaner Straßentrödel und boten auf der Flurstraße so manches Schnäppchen an.

Auch Andre und Simone beteiligten sich am ersten Haaner Straßentrödel und boten auf der Flurstraße so manches Schnäppchen an.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

. Ein gutes Vorbild darf ruhig kopiert werden. Das hatten sich Christine Döring, Lucie Hoppenheit und Cornelia Turwitt gedacht, als die drei jungen Frauen das Konzept des Hildener Hoftrödels kurz entschlossen nach Haan importierten. Dank guter Organisation und freundlichem Wetter ist der erste Haaner Hoftrödel, für den über 100 Haanerinnen und Haaner ihre Keller oder Dachböden ausgeräumt hatten, sogleich zum Erfolg geworden. In Vorgärten und in Garageneinfahrten wurden von Liebhaber-Antiquitäten bis hin zu Kleidung, unterteilt in Rubriken mit allgemeinem Trödel und Kindersachen, einem schnäppchenbegeisterten Publikum präsentiert. Das konnte sich anhand einer digitalen Karte je nach Vorliebe orientieren.

„Wir sind noch gar nicht mit dem Ausräumen fertig, denn bereits ab 10 Uhr kamen laufend Neugierige vorbei, und wir haben auch schon einiges verkaufen können, etwa eine Holzbank für den Garten und ein TV-Gerät“, sagte Andre Claus, der von Kleidung über Deko-Artikel wie Bilder, in Wechselrahmen oder auf Spanplatte aufgezogen, bis hin zu Gartengerätschaften entlang des Zauns seines Hauses an der Flurstraße aufstellte.

„Bereits am Vorabend hatten Leute mit der Hoftrödel-Karte in der Hand bei uns geklingelt und nach nach Gold und Schmuck gefragt“, berichtete Andre Claus verwundert. Genau genommen nicht laufend, sondern mit dem Auto fahrend und dann spontan auf der Ausfallstraße anhaltend, kam die Kundschaft vorbei. „Ich habe nicht geglaubt, dass wir in dieser Lage soviel Resonanz bekommen“, sagte ebenso überrascht wie zufrieden Andre Claus, während er gerade ein großes Foto vom früheren World Trade Center an der Südspitze Manhattans überreichte, das offenkundig einen Liebhaber gefunden hatte. „Für mich ist dieses Bild ein Symbol für die Zeit, als die Welt noch in Ordnung war“, freute sich Kunde Alexander über seinen Kauf.

Auf der schattigen Seite der Diekerstraße saß Dominik Ziegler und wartete auf Kaufinteressenten für die Kindersachen seiner Tochter Linnea sowie die der zwei Kinder seiner Freundin. „Bibi und Tina“ waren offenbar lange beliebt, es gab sie als Musikkassette sowie als CD. Dazu kamen zahlreiche Kinderbücher und auch Kleidung, darunter ein Dirndl, ideal für anstehende Oktoberfeste. „Es ist zwar etwas frisch, aber die Lage hier ist gut, es machen viele Leute auf dem Weg zum oder vom Markt hier Halt“, sagte Dominik Ziegler, der hoffte, der erzielte Umsatz würde die Kasse der Kinder für die anstehende Kirmes etwas füllen.

Zu einem klassischen Garage-Sale nach US-Vorbild hatten sich Nachbarn mit insgesamt zehn Ständen Am Küppershäuschen zusammengeschlossen. An der Ecke Friedrichstraße wurden entsprechende Hinweise mit Kreide auf das Pflaster gemalt. Eine Absperrung sollte den Autoverkehr in die Sackgasse verhindern. Ausschließlich Kindersachen, vom Fahrrad über Spielzeug bis zu Kleidung, sorgfältig nach Größen von 62 bis 116 geordnet, bot Melanie Clemens vor ihrer Garage an.

„Wenn man die Berge sieht, könnte man denken, ich hätte mehrere Kinder. Aber die Sachen sind alle von meinem Sohn, der eben schnell groß geworden ist“, sagte sie und erklärte einer Interessentin, dass sie leider keine Mädchensachen im Angebot habe. Dieser Trödel sei einfach optimal, „man hat keine Transportwege, friert nicht wie im November auf dem Neumarkt, muss keine Standgebühr zahlen und erlebt darüber hinaus ein tolles Zusammensein mit der Nachbarschaft“, so lautete das Fazit von Melanie Clemens, die von gegenüber bereits mit Kaffee und Kuchen versorgt wurde.

Hoftrödel als eine
Art soziales Event

Das Gegenüber war ein schwarzes Zelt, das sich Karin Berrenberg, Susanne März und Vera Gaida teilten, und dessen gediegenes Flair schon auf die Hochwertigkeit des Angebots hindeutete. Das Spektrum reichte von Kleidung über Wohnaccessoires wie Felle und hölzerne Weinregale, Haushaltswaren wie ein norddeutsches Service für Teeliebhaber bis hin zu Elektronik wie einen Fahrsimulator für Computerspiele.

Vera Gaida und Susanne März waren allerdings schon früh überglücklich, und zwar wegen eines Tauschgeschäfts, das sie untereinander gemacht hatten. So freute sich die eine über ein Seidenkleid, das sie gegen eine Lammfelljacke der anderen eingetauscht hatte.

Dieser Hoftrödel sei einfach eine charmante Idee, „wir haben einen schönen Tag mit netten Gesprächen, und dies hier ist einfach der Hotspot der gesamten Aktion“, sagten die drei Hoftrödel-Damen unisono und hoffen, dass es eine Neuauflage im kommenden Jahr gibt.