137 Gewalttaten in einem Jahr
Bei Unfällen und Kriminalität lag Hilden im vergangenen Jahr im Kreis ganz vorn.
Hilden. Im Jahresbericht 2012 der Kreispolizeibehörde Mettmann hat die Stadt Hilden ihre traurigen Spitzenplätze behauptet. Sowohl bei der Kriminalität als auch bei den Verkehrsunfällen liegt Hilden ganz oben bei den Häufigkeitszahlen. Die werden zur Vergleichbarkeit der einzelnen Zahlen errechnet.
Die tatsächliche Zahl an Straftaten und Unfällen werden dabei auf 100 000 Einwohner hochgerechnet. Dadurch ergibt sich für Hilden eine Kriminalitätshäufigkeitszahl von 8300 sowie eine Verkehrsunfallhäufigkeitszahl von 3057. Die Durchschnittswerte im Kreis Mettmann liegen bei 6621 (Kriminalität) und 2534 (Unfälle).
1697 Verkehrsunfälle wurden im vergangenen Jahr bei der Polizei aufgenommen. Das ist ein Anstieg gegenüber 2011 um 48 Unfälle (2,9 Prozent). Davon blieb es bei 1524 Unfällen bei Sachschäden, bei 173 Verkehrsunfällen wurden 216 Menschen verletzt.
Zwei Menschen sind im vergangenen Jahr auf Hildens Straßen ums Leben gekommen: Am 1. Januar wurde ein Fußgänger (44) auf der Elberfelder Straße vom Wagen eines 18-Jährigen erfasst, am 29. Februar starb ein Motorrollerfahrer (47) auf der Richrather Straße, der vom Auto eines 33-Jährigen angefahren wurde.
Gleichzeitig ist die Zahl der gemeldeten Unfallfluchten im vergangenen Jahr gegenüber 2011 um zwölf auf 400 gesunken. 182 dieser Fälle konnten von der Polizei aufgeklärt werden. Das sind 45,5 Prozent der Delikte.
Im Bereich Kriminalität ist die Zahl der bekanntgewordenen Straftaten in Hilden von 4845 im Jahr 2011 auf 4607 im Vorjahr gesunken. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote von 37,9 auf 41,2 Prozent. Die meisten Straftaten entfallen dabei auf den Bereich Straßenkriminalität, in dem es insgesamt 1592 Fälle (darunter 447 Fahrraddiebstähle) gab. Das ist ein Rückgang gegenüber 2011 um 108 Fälle. Auch in diesem Bereich ist die Aufklärungsquote gestiegen: von 8,9 auf 10,2 Prozent.
Die Polizei hat 2012 insgesamt 1446 Tatverdächtige ermittelt, von denen 392 (27,1 Prozent) jünger als 21 Jahre waren. Im Vergleich zum Mittelwert des Kreises Mettmann (23,2 Prozent) ist der Anteil an jüngeren Tatverdächtigen in Hilden etwas höher. Bei der Straßenkriminalität gehörten 50 Prozent der ermittelten 192 Tatverdächtigen zur Gruppe der unter 21-Jährigen.
Im kreisweiten Trend liegt Hilden beim Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen (von 189 auf 154). Zudem ist die Aufklärungsquote von 5,8 auf 16,9 Prozent gestiegen. Im Bereich Gewaltkriminalität (137 Fälle) wurden 119 Tatverdächtige ermittelt, wobei 37 Prozent jünger als 21 Jahre sind.
Zur Gewaltkriminalität gehören zwei spektakuläre Fälle des vergangenen Jahres: die Schießerei bei 3M am 9. November sowie der Säureanschlag auf eine 20-Jährige am 29. Dezember.