Ostern: Hochbetrieb beim Eiermann

Bernhard Möller kann sich über die Feiertage nicht ausruhen: Seine 4300 Hennen machen keine Pause beim Eierlegen.

Hilden. Ostern ist nicht nur der höchste Feiertag der Christenheit, sondern auch das wichtigste Datum im Kalender von Bernhard Möller. Der 47-Jährige ist der Chef auf dem Geflügelhof Möller in der Elb. Mit den dort von seinen Hennen gelegten Eiern versorgt er ausschließlich den Hildener Markt. Viermal die Woche ist er mit einem Stand auf den Wochenmärkten vertreten. Auch Samstag auf dem Hauptmarkt auf dem Nové-Msto-Platz.

Danach kehrt erst einmal etwas Ruhe ein. Ausruhen kann sich der Herr über 4300 Hennen allerdings nicht. Die Hühner gehen auch an Ostern ihrer Hauptaufgabe nach und legen Eier. „Außerdem muss spätestens um 10 Uhr die Stalltür für die Herde mit 1800 Hennen geöffnet werden, die in der Freilandhaltung gehalten werden. Bei den beiden Herden mit 1400 und 1000 Tieren ist das nicht erforderlich.

„Alles geht automatisch“, sagt Möller: Futter, Wasser, Licht, Heizung, Lüftung, Eier einsammeln und das Ausmisten. „Der ganze Stall ist voller Technik“, sagt Möller. Selbst wenn ein Huhn zu lange auf seinem Ei sitzen bleibt, wird es automatisch sanft vom Gelege geschoben.

Über die Art der Futtergabe lässt sich sogar steuern, wann die Hennen ihre Legepause einlegen. Werden die Tiere mit reinem Hafer gefüttert, hören sie nach und nach mit dem Eier legen auf. Nach dem erneuten Futterwechsel haben sie dann nach etwa vier Wochen ihre volle Legeleistung erreicht. Die Legepause wird eingelegt, wenn die Tiere etwa ein Jahr alt sind.

„Vor Ostern hat keine Henne Pause“, sagt Möller. Schließlich beginnt etwa drei Wochen vorher das Ostergeschäft. Die größte Nachfrage gibt es dann immer in der letzten Woche vor Ostern. „Am Karfreitag haben wir noch einmal Eier in die Färberei gebracht“, sagt Möller. „Damit sie so frisch wie möglich auf den Markt kommen.“ Allerdings gehören bunte Eier mittlerweile das ganze Jahr über zum Standardprogramm. Die gefärbten Eier sind gekocht. „Außerdem dient das Färben der Haltbarkeitmachung“, sagt Möller.

Seine Eier-Produzenten bezieht Möller aus Norddeutschland. Im Alter von 16 bis 17 Wochen kommen die Junghennen auf seinen Hof. Sein Vater hat noch selbst Küken gezüchtet. „Aber die Kükenaufzucht ist sehr schwer“, sagt Möller. Küken seien sehr empfindlich. „Mit 20, 21 Wochen beginnt dann ihr Arbeitsleben“, sagt er. Zwischen der 80. und 100. Lebenswoche endet die Legephase. Dann wartet der Schlachthof. „Sie kommen zusammen, und sie gehen zusammen“, sagt Möller. Es sind eben Nutztiere.

Möller ist stolz auf seine Hennen. „Das sind prachtvolle Tiere“, sagt er. Für deren Zucht nimmt er auch die strengen Kontrollen in Kauf, die regelmäßig auf seinem Hof durchgeführt werden. „Normalerweise dürfte es nirgendwo mehr schwarze Schafe geben“, sagt Möller. Aber dem ist leider nicht immer so. Und unter den schwarzen Schafen leiden dann alle. Selbst die im Februar gefundenen falsch deklarierten Bio-Eier hatten Auswirkungen auf sein Geschäft — obwohl Möller gar keine Bio-Eier im Angebot hat.