Marianne Dünnhoff: „Helfen liegt mir im Blut“
Marianne Dünnhoff (72) macht es glücklich, anderen Menschen zu helfen. Sie unterstützt mit Spenden ein Krankenhaus in Äthiopien.
Haan. Marianne Dünnhoff hilft gerne. „Das liegt mir einfach im Blut“, sagt die 72 Jahre alte Haanerin und lacht. Sie leitet seit 20 Jahren den Kastelruther Fanclub „Haaner Engelchen“, und seit zwei Jahren engagiert sie sich für die Organisation „Südtiroler Ärzte für die Dritte Welt“, unterstützt mit Spenden den Bau des Krankenhauses Attat in Äthiopien.
Jetzt wurde sie von der Hilfsorganisation angeschrieben und ganz offiziell zur Zusammenarbeit aufgefordert. Flyer, Aufkleber, Poster und eine Spendenbox, die sie bei Haaner Ärzten aufstellen will, hat sie bereits erhalten. Auf den Ausweis, der ihre ehrenamtliche Mitarbeit bestätigt, wartet sie täglich.
„Jetzt kann ich das Leben leben, das ich früher nicht leben konnte“, sagt die Mutter von drei Kindern. Anderen zu helfen und für andere da zu sein, damit erfülle sie sich einen Herzenswunsch.
Schon als junge Frau hat sie in einem Krankenhaus ehrenamtlich gearbeitet. „Ich war bis Samstagmittag im Geschäft und bin anschließend ins Kamillianer Krankenhaus in Mönchengladbach gefahren“, erinnert sie sich. Oft sei sie über Nacht geblieben. „Das war damals schon eine Genugtuung für mich, zu helfen.“
Unter den Gleichgesinnten im Fanclub der Kasthelruther Spatzen wirbt sie um Unterstützung für Ärzte und Patienten in Äthiopien, lädt zu Kaffee und Kuchen ein und bittet um Spenden statt um Blumen. „Die Leute sind begeistert, weil sie wissen, dass das Geld ankommt“, sagt sie.
Drei bis vier Stunden am Tag investiert sie in ihr Engagement, sucht in den Gelben Seiten nach Firmen, die als Unterstützer in Frage kämen, telefoniert und bittet um Mithilfe. Überwindung koste sie das keine. Im Gegenteil: „Das fällt mir überhaupt nicht schwer“, versichert sie.
Auf diese Weise hat sie die Firma Steinmüller aus Solingen bereits überzeugt, OP-Artikel für das Krankenhaus kostenlos zur Verfügung zu stellen. Auch Dirk Klute von Zigarren Fischer aus Haan und ihren Frisör von Creation Hairdesign Massimo hat sie bereits überzeugt. „Ich habe mich so gefreut, dass ich Menschen gefunden habe, die sich beteiligen“, sagt sie. Kurz vor Ostern konnte sie sogar das Unternehmen Haribo begeistern, das ebenfalls Spenden zusicherte.
Dass sie Ärzte aus Südtirol unterstützt, liegt an ihrer Liebe zu Kastelruth. Vor 20 Jahren machte sie dort zum ersten Mal Urlaub. Inzwischen pflegt sie intensive Kontakte zu den Kastelruther Spatzen, zu Sänger Norbert Rier und seiner Familie, die ebenfalls die ehrenamtliche Organisation unterstützen. „Südtirol ist meine zweite Heimat“, schwärmt sie.
Eigentlich sollte sie im Juni nach Äthiopien fliegen und sich persönlich davon überzeugen, dass ihre Spenden ankommen. „Aber ich habe die Reise abgesagt“, sagt sie. „Die Menschen dort können das Geld, das die Reise kosten würde, besser gebrauchen.“
Dass auch Menschen in Deutschland auf Spenden und Unterstützung angewiesen sind, weiß Marianne Dünnhoff natürlich auch. „Mein Mann spendet schon seit Jahren regelmäßig für den CVJM, die Musikschule, den Haaner TV und andere Vereine“, sagt sie. Enttäuscht ist sie von der Volksbank, die nicht spenden wollte. „Das kann ich nicht verstehen“, sagt sie. „Und wenn es nur 50 Euro gewesen wären. . .“