17 000 Klicks für den Haushalt
Halbzeitbilanz zum Bürgerhaushalt: Die Hildener nutzen die Chance, ihre Meinung zu den städtischen Finanzen zu äußern.
Hilden. 165 Benutzer, 36 Diskussionsthemen, 154 Beiträge, mehr als 17 000 Klicks: Es sind beeindruckende Zahlen, die Bürgermeister Horst Thiele bei der Halbzeitbilanz des Bürgerhaushalts vorlegt. „Diese Resonanz zeigt, dass wir mit der Idee, den kommunalen Bürgerhaushalt in diesem Jahr über das Internet vorzustellen und zu diskutieren, richtig gelegen haben.“
Was wird wofür ausgegeben? Diese Frage steht im Mittelpunkt sämtlicher Foren. Aber es wird nicht nur darüber debattiert, es sollen auch Sparvorschläge gemacht werden. „Schließlich wollen wir die Bürger nicht vor vollendete Tatsachen stellen. Wir möchten, dass sie aktiv teilhaben am Geschehen in ihrer Stadt“, sagt Thiele. Konkrete und sinnvolle Anregungen gehen in die Haushaltsplanberatungen der Fachausschüsse und werden dort wie Änderungsanträge der Fraktionen behandelt.
„Die Auswertung der Beiträge läuft derzeit“, sagt Thiele und verweist auf das Moderatorenteam um Kämmerer Heinrich Klausgrete und seinen Mitarbeiter Kai Russo, der den Internet-Auftritt konzipiert hat. Sie verfolgen die Diskussionen und lenken sie — wenn nötig — in geordnete Bahnen.
„Ob tatsächlich etwas für die Fachausschüsse dabei ist, kann ich noch nicht abschätzen“, sagt Klausgrete. Was ihn etwas verwundert, ist, dass der in der Öffentlichkeit heiß diskutierte Winterdienst bisher kaum Beachtung findet. Kaum ein Nutzer sei bislang auf diesen Zug aufgesprungen. „Das gilt aber auch für den ÖPNV“, so Klausgrete: „In der Vergangenheit war das je nach Präsentation ein quotenträchtiger Punkt. Heute zählen wir gerade einmal 177 Zugriffe.“
Dafür gebe es andere Themen, die den Hildenern offensichtlich auf den Nägeln brennen. Als Beispiel nennt der Bürgermeister die Musikschule. Mehr als 2200 Mal wurde der Punkt angeklickt. „Damit sind zwar nur selten Beiträge verbunden. Aber allein die Zugriffszahl zeigt, wie sehr die Leute das interessiert“, sagt Thiele. Apropos Musikschule: Auf die Umfrage der Stadt, ob die Bürger das Musikschulangebot auch dann nutzen würden, wenn die Unterrichtsgebühr um zehn Prozent angehoben würde, antworteten 95 von 110 Teilnehmern mit einem deutlichen „Nein“. Auch einen Erwachsenen-Zuschlag von 50 Prozent lehnt eine Mehrheit (68 von 103) ab.
Zahlreiche Klicks (1008) verzeichnet das Thema Instandsetzung und Sanierung von Straßen. Auch dort ist die Resonanz auf die Umfrage zwar wesentlich geringer, aber eindeutig. 27 von 30 Teilnehmern würden es lieber sehen, die Stadt würde „vorausschauend umfangreichere Verschleißreparaturen vornehmen“, statt nur Zwingendes durchzuführen. „Hierzu bedarf es einer Aufstockung der bisherigen Mittel“, so der Tenor.
Noch bis zum 28. Februar ist der Bürgerhaushalt im Internet freigeschaltet.