A46: Protest gegen Straßenlärm

Anwohner und FDP-Fraktion setzen sich für Flüsterasphalt auf der Autobahn 46 ein.

Haan. In Erkrath hatten sie bereits Erfolg, in Wuppertal ebenfalls, und auch in Hilden zeichnet sich Protest ab. Gemeint sind die Initiativen lärmgeplagter Autobahn-Anwohner, die sich für den Einsatz von Flüsterasphalt stark gemacht haben. Unter dem Motto „Jetzt erst recht“ regt sich nun auch in Haan der Widerstand gegen den Lärm von der A 46. Vor allem die Anwohner, die südlich der Autobahn am Hühnerbach, an der Guttentag-Loben- und an der Adlerstraße wohnen, klagen schon seit Jahren über „unerträglichen und ständigen Krach“.

Sabine Lichtenberg wohnt seit vier Jahren mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an der Guttentag-Loben-Straße. Die Autobahn ist zwar rund 400 Meter entfernt und liegt zudem hinter einem kleinen Wald, der Lärm schallt von dort dennoch bis zu ihrem Haus. „Wenn ich draußen bin, habe ich manchmal das Gefühl, dass ein Motorrad durch unseren Garten fährt“, sagt Sabine Lichtenberg. Sie hofft inständig auf den Flüsterasphalt: „Das wäre absolut super.“

Artur Koch aus der Überfelder Straße stößt ins gleiche Horn. „Ich halte einen schalldämmenden Straßenbelag für sehr erstrebenswert. Man muss ja immer die Kosten in Relation zum Nutzen stellen — aber es wäre vielen Menschen im Haaner Norden geholfen“, sagt Koch. Auch er erhofft sich mehr Ruhe durch einen Flüsterasphalt.

Unterstützung erhalten die Anwohner von der FDP-Fraktion, die nun ihrerseits mobil macht. So hat Ratsherr Klaus Straßburg jetzt Bürgermeister Knut vom Bovert angeschrieben. Er möge einmal beim Landesbetrieb Straßen NRW, in dessen Zuständigkeit die Autobahnen fallen, vorfühlen und die Chancen ausloten, inwieweit auch im Haaner Bereich der A 46 Flüsterasphalt aufgetragen werden kann. Denn: „Diese Lärmbelästigung trifft alle Haaner, die im Einzugsgebiet der A 46 wohnen. So weit kein Schallschutz vorhanden ist, von Oberhaan bis zur Mahnert“, sagt Straßburg.

Bürgermeister Knut vom Bovert hat Verständnis für die Beschwerden. Und er verspricht: „Wir werden selbstverständlich prüfen, ob und wann etwas möglich ist.“ In den vergangenen Jahren, so das Stadtoberhaupt, seien immer wieder Vorstöße in diese Richtung gemacht worden. Allerdings ohne Erfolg. „Bei Straßen NRW klang immer wieder durch, dass unser Anliegen aus finanziellen Gründen zurückgestellt wird“, sagt vom Bovert. Trotzdem werde er aber erneut aktiv.

Bernd A. Löchter, Pressesprecher bei Straßen NRW, sieht dagegen auch künftig keine Aussicht auf Erfolg. „Im Rahmen des Lärmaktionsplans hatten wir schon mehrfach Kontakt mit der Stadt Haan. Wir haben noch mal alles durchgerechnet — und sind zu dem Schluss gekommen, dass die A 46 in diesem Bereich keinen Anspruch auf Flüsterasphalt hat“, sagt er auf WZ-Nachfrage.

Im Unterschied zu Erkrath seien in Haan beispielsweise wesentlich weniger Anwohner betroffen. Außerdem sei dort Flüsterasphalt aufgetragen worden, „weil eine Fahrbahnsanierung anstand“. Den Anwohnern rät Löchter, einen Antrag auf Unterstützung zur Lärmsanierung zu stellen: „Auf diese Weise könnten zum Beispiel neue Fenster finanziell gefördert werden.“