Abenteuer im Dschungelwald
Schulkinder führen mit viel Erfolg das Musical „Ngoma-Bär“ im Gymnasium auf.
Haan. Grüne, lange Lianen aus Papier hingen am Samstag im Veranstaltungssaal des städtischen Gymnasiums von der Decke. Der dunkle Wald wirkt dschungelartig. Das trifft auch auf die Tiere zu, die dort zu finden sind. Neben Biber, Bär und Maulwurf tummeln sich auch Affen, ein Lama und eine Schildkröte auf den Brettern.
Alle diese Tiere gehören zum Kindermusical Ngoma-Bär von Veronika te Reh und Wolfgang König, das am Samstag von Schülern im Alter von vier bis 17 Jahren der Musikschule Haan aufgeführt worden ist. „In dem Stück, das auf einem Indianermärchen basiert, soll das Verhältnis zwischen Mensch und Natur beleuchtet werden. Wir haben uns dieses Musical ausgesucht, da uns die etwas andere Thematik sehr interessiert hat“, sagt Eva Dämmer, Leiterin der Musikschule und gemeinsam mit Alexandra Donner Regisseurin des Musicals.
Knapp ein Jahr lang haben die beiden zusammen mit etwa 30 Kindern an dem Musical geprobt. Die beiden Autoren des Stückes kennt Dämmer persönlich. „Wir haben oft auf das Autorenpaar zurückgegriffen, da sich ihre Musicals wunderbar eignen, um mit Kindern zu arbeiten“, sagt sie.
Das Stück handelt von Jamilah, gespielt von Sophie Cibis (12), die nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrem Onkel (Eva Dämmer) wohnt. Dieser ist als Jäger bei den Tieren im Wald gefürchtet. Seine Nichte, die mit Tieren sprechen kann, lässt er im Wald zurück, wo sie von den Waldbewohnern aufgenommen wird.
Auffällig sind die aufwendigen Kostüme der Kinder, die man sich von den Autoren geliehen hat und die Originale der Uraufführung sind. So erscheint Katrin Ostendorf (12) als Wildgans Ayoka, der besten Freundin von Jamilah, im prachtvollen Federkleid und Katrin Griesbach, die Dinko, den Hund des Jägers spielt, im schwarz-weiß gefleckten Hundekostüm.
Die Elfjährige ist seit vier Jahren in der Musiktheater-Gruppe dabei. Ihre Darstellung ist gekonnt und lässt den Zuschauer glauben, dass wirklich ein sprechender Hund auf der Bühne umherläuft. Cibis spielt die Rolle der Jamilah routiniert und natürlich. In sechs Musicals hat sie schon mitgewirkt, was man an ihrem klaren Gesang merken kann.
Begleitet werden die Darsteller von einem Instrumental-Ensemble der Musikschule unter der Leitung von Markus Grau, das gitarrenlastig ist. Neben typischen Kinderliedern und rhythmischen Percussioneinlagen bietet das Musical ungewöhnliche Stücke, die geheimnisvoll wirken und das Mystische innerhalb der Aufführung gut unterstreichen.
Besonders hervorzuheben ist der Sologesang der Eule, gespielt von Bassja Leidmann (17). Der anspruchsvolle Part wird von der 17-Jährigen glänzend gemeistert und sorgt im Publikum für spontanen Applaus.
Einen besonderen Auftritt hatten die Kinder aus der musikalischen Früherziehung und Grundausbildung, die als kleine Bären und Vögel ein Lied sangen und einen Tanz aufführten.
Als der Vorhang fällt, sind die Besucher begeistert. „Es war sehr gut. Die Musik war mitreißend und schwungvoll“, sagt Jürgen Ohle. Seine Frau Ursula Ohle ergänzt: „Eine tolle und überzeugende Leistung der Kinder.“