Zeitreise zu Afro-Look und Plateauschuhen
Die Musikschule feiert ihr 40-jähriges Bestehen im Stil der 1970er-Jahre.
Hilden. Hippies, Plateauschuhe, Afroperücken, überdimensionierte Sonnenbrillen, Schlaghosen und „Peace“-Rufe zur Begrüßung: Die Rede ist nicht von weit entfernter Vergangenheit — sondern vom 40. Geburtstag der Hildener Musikschule am vergangenen Samstag.
Passend zum Gründungsjahr 1971 sind die Gäste im Stil der 1970er-Jahre gekleidet. Und auch der Heinrich-Strangmeier-Saal, in dem die Party steigt, ist mottogerechte dekoriert: bunte Tischdecken mit orange-braunem Mustern liegen neben Einweg-Fotoapparaten auf den Tischen. Die Beatles stehen als lebensgroße Papp-Musiker an der Bühne.
Musikschulleiter Karl Hentschel ergreift als Erster das Wort. Er selbst ist seit 1981 an der Schule und seit 1989 ihr Leiter. Auch sein Stellvertreter Thomas Volkenstein ist seit dieser Zeit im Amt. „Was das Kostüm angeht, hat er mich heute deutlich ausgestochen“, sagt Hentschel. Volkenstein präsentiert eine prächtige Lockenmähne samt Stirnband, während der Leiter in elegantem schwarzen Hemd und einem Peace-Zeichen um den Hals erschienen ist.
Sieben Redner tragen mit positiven und spritzigen Worten zu einem amüsanten Einstieg in den Abend bei. Bürgermeister Horst Thiele, 1971 noch Abgeordneter im Jugendamt, half schon damals bei der Organisation der neuen Musikschule. Er blickt vergnügt zurück: „Das war arbeitsrechtlich bestimmt alles falsch und irgendwie fehlten uns in der Abrechnung 70 000 Mark.“
Auch Werner Friese, damals Stadtjugendpfleger, hat die Anfänge miterlebt. „Ich habe viel zu erzählen. Stellen Sie sich auf einen Vortrag von etwa 90 Minuten ein“, sagt er. Seit ihrer Gründung hat die Musikschule stets Fortschritte gemacht. Seien es Partnerschaftsprojekte mit anderen Ländern, der Umzug ins große und schöne „Alte Helmholtz“ im Jahr 2004 oder das Projekt „JeKi“.
Seit Beginn des Projekts 2007 sind inzwischen sechs Grundschulen beteiligt: Jeder Erstklässler erlernt dort ein Instrument. Mit „klugem Verstand und großem Einfühlungsvermögen“ habe das gesamte Team der Musikschule den Fortschritt und Erfolg gehegt und gepflegt, sagt Kulturdezernent Reinhard Gatzke.
Nach einem Abendessen am Buffet gibt es ein 70er-Jahre Abendprogramm: inspiriert von Shows wie „Dalli Dalli“ oder Rudi Carrells „Am laufenden Band“ hat Fachbereichsleiterin Annika Lückebergfeld mit zwei Kollegen Aktivitäten und Quizfragen vorbereitet.