Abschied vom Haaner Sommer
Der Abschied vom Haaner Sommer hinterlässt bei den Ehrenamtlern ein „komisches Bauchgefühl“.
Haan. „Nach dem Haaner Sommer ist vor dem Haaner Sommer“, haben sich am Montag die eifrigen Helfer getröstet, als sie mit ansehen mussten, wie die städtischen Kehrmaschinen die letzten Sandkörnchen ihres Sommersonnendomizils zusammen fegten. Keine Bühne, Stühle und Bänke, kein Beachvolleyballfeld und Sandburgenbauplatz, kein Entspannen, Feiern und In-der-Sonne-räkeln am Neuen Markt mehr.
Nach sieben Wochen ist es für diese Saison vorbei mit dem Strand im Häusermeer. Wacker bis zum Schluss fegte Florian Kniess in seiner neongelben Weste, die ihn als Mitglied des Beachwatch-Teams auswies, Sand zusammen.
„Ich war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei“, sagt der 15-Jährige. Ein Freund hatte ihn angeworben. „Ich habe gleich Blut geleckt, es hat total Spaß gemacht“, resümiert er. „Und es war toll, zu helfen, Ansprechpartner für andere zu sein und Leute kennen zu lernen.“ Meist war er ab 7 Uhr im Einsatz, um das Sommerferienareal „hübsch herzurichten“.
„Das hat sich alles super eingespielt“, urteilt auch Jan Hendrik Petersen. Der 17-Jährige ist seit der Premiere vor sieben Jahren als Unterstützer dabei. „Es ergab sich durch Zufall, dass ich mitmache. Ich hab’ mal vorbeigeguckt und da hatte mich die Riesenfamilie schon aufgenommen“, erinnert er sich.
Trotz einer Verletzung an der linken Hand war er „natürlich“ zum Abbau dabei. „Früher hatten wir nicht einmal Container, jetzt haben wir zwei“, verweist er auf die „kontinuierliche Weiterentwicklung“ der Ferienaktion. Was es zu verbessern gäbe, wüsste er nicht: „Besser geht’s nicht“.
„Ich glaube, wir konnten viele Skeptiker überzeugen“, sagt Irena Steinjan. „Der Haaner Sommer hat sich enorm entwickelt.“ Die 41-Jährige ist seit sechs Jahren mit von der Partie, neuerdings als Vorstandsmitglied. Dabei war ihr Erstkontakt mit dem Team eher zufällig: „Ich war mit den Kindern hier.“
Die beiden sind inzwischen sechs und acht Jahre alt und wie die Mama enorm begeistert: „Das Programm hat sich gut entwickelt und ich glaube, dass viele Haaner und Besucher aus anderen Städten inzwischen große Erwartungen an die Veranstaltungen haben.“ Ganz zurecht, wie sie findet, denn mit dem, was geboten wird, gebe es keinen Grund, sich zu verstecken.
Allerdings sei laut Steinjan durch das umfangreiche Programm mit seinen vielen Facetten auch ein Plus an Helfern notwendig geworden. Für dieses Jahr „ist alles geschafft. Das ist eine merkwürdige Leere, die mich jetzt erfüllt“, beschreibt sie das „komische Bauchgefühl“. Doch ein bisschen Trost ist schon in Sicht: „Zum Glück ist Ende des Monats Haaner Kirmes“, beschreiben alle Helfer und Unterstützer wie aus einem Mund die nächste Attraktion.