Auf der Suche nach den Ahnen
Seit 1999 treffen sich mehrere Hobby-Forscher regelmäßig zur Suche nach den Vorfahren.
Haan. Viel Zeit und Geduld sind gefragt, wenn man seinen Vorfahren auf die Spur kommen will: „Am besten, man hat immer Bleistift und Papier, und manchmal noch ein Tonband dabei, wenn man anfängt, sich mit Ahnen- und Familienforschung zu beschäftigen“, sagt Dirk Westerweg.
Der ehemalige Polizeibeamte beschäftigt sich im Kreise Gleichgesinnter schon seit 1999 mit diesem Thema. Auf Initiative der Familienbildungsstätte war damals eine Arbeitsgruppe zusammen gekommen, deren Mitglieder sich auch heute noch alle zwei Monate treffen. „Wir tauschen uns aus, erzählen, woran wir gerade forschen und geben uns gegenseitig Tipps“, schildert er die Treffen im Vereinshaus des Haaner Turnerbundes, zu denen auch „Neue“ herzlich willkommen sind.
„Die einen forschen im Bergischen, in Holland oder Ostpreußen, meine Wurzeln liegen in Lodz, in Polen“, erzählt Adelheid Schubert, die sich schon seit vielen Jahren mit der Familienforschung beschäftigt und hin und wieder erstaunt gefragt wird, ob sie denn immer noch nicht fertig damit ist. Regelmäßig fährt sie nach Polen, aber das sind keine Urlaubsreisen: „Ich sitze dann in Archiven und suche, wobei die alten Schriftstücke oft kaum noch zu lesen sind. Und fertig wird man eigentlich nie.“
Auf die Frage, wie denn so eine Suche beginnt, ist übereinstimmend zu hören: „Man muss bei sich selbst anfangen, Geschwister, Eltern, Tanten, Großeltern befragen. Überlegen, wer die Taufpaten waren, sich aus dem Stammbuch erste Informationen holen.“ Die Basis für Familienforschung sind Stadt- und vor allem Kirchenarchive.
Spannend würde es aber erst, wenn man die Namen eingesammelt hat und sich mit den Geschichten drum herum befasst. „Da kommt dann der Zeitbezug dazu, man erfährt — wenn man Glück hat — die Berufe, kann nachvollziehen, welche Wege aus welchem Grunde gegangen wurden“, schwärmt Marina Mutz geradezu von dieser aufwändigen Beschäftigung, die sie an immer neue Themen heranführt.
Klar, dass man auch einmal an einen toten Punkt geraten würde. Aber dann müsse nach einem neuen Ansatz gesucht werden.
„Ich habe die Archive in Allenstein (Ostpreußen) angeschrieben, um an Informationen zu kommen. Darauf habe ich dann ein halbes Jahr gewartet aber so auch erfahren, dass mein Großvater gleich mehrere Male geheiratet hatte“, schmunzelt Dirk Westerweg und bedauert, dass durch die Kriegswirren viele Unterlagen verloren gegangen sind. Stolz ist er, inzwischen seinen Stammbaum vorzeigen zu können, der bis in die siebte Generation und damit bis ins Jahr 1780 zurück geht.
Als wahre Fundgrube für die Ahnenforschung bezeichnete er das Archiv der Mormonen in ihrem Wuppertaler Zentrum. „Da gibt es Mikrofilme, die für alle zugänglich sind und enorm weiterhelfen können.“